Engagierte Streiterin: Gerda Hasselfeldt, Vorsitzende der CSU-Landesgruppe, bei einer Rede im Deutschen Bundestag. (Bild: Imago/Jens Jeske)
Nach 30 Jahren Bundestag

Gerda Hasselfeldt hört auf

Die CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt will bei der nächsten Bundestagswahl 2017 nicht mehr antreten. Die 65-jährige Diplomvolkswirtin ist seit fast 30 Jahren Mitglied des Bundestages und vertritt dort den Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau. Von 1989 bis 1991 war sie Bundesbauministerin und von 1991 bis 1992 Bundesministerin für Gesundheit.

Im kommenden Jahr soll Schluss sein, die 65-Jährige will nicht wieder für ein Abgeordnetenmandat kandidieren. „Dann müssen Jüngere das Ruder übernehmen. Bis dahin bleibe ich an Deck und nehme meine Verantwortung als Wahlkreisabgeordnete und als Vorsitzende der CSU-Landesgruppe mit aller Kraft im Dienst der Menschen und der Partei wahr, so wie ich es die vergangenen Jahrzehnte getan habe“, so Hasselfeldt. Das teilte sie auf Nachfrage dem Bayernkurier mit.

Die CSU-Politikerin sagte weiter:

Das ist meine letzte Wahlperiode im Deutschen Bundestag. Nach 30 Jahren Parlamentsarbeit und verschiedenen interessanten und einflussreichen Positionen werde ich im Herbst 2017 nicht mehr kandidieren.

Sie wird die Entscheidung am Mittwoch in ihrem Wahlkreis im bayerischen Fürstenfeldbruck bekannt geben. Ihr Amt als Landesgruppenchefin im Bundestag wolle sie bis zum Ende der Legislaturperiode behalten. Wer ihr als Landesgruppenchef ab 2017 folgen könnte, ist natürlich noch unklar.

Eine lange und erfolgreiche Karriere im Bundestag

Hasselfeldt sitzt seit 1987 im Bundestag und ist seit 2011 Landesgruppenchefin. Von 1989 bis 1991 war sie Bauministerin und von 1991 bis 1992 Bundesministerin für Gesundheit. Von 2005 bis 2011 war sie Vizepräsidentin des Bundestages. Hasselfeldt gilt als konsensorientierte, kompetente und besonnene Politikern. Im Bundestag, dem sie seit 1987 angehört, vertritt sie den Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau: Sie ist damit eine der dienstältesten Bundestagsabgeordneten. Bei der letzten Wahl erhielt sie in ihrem Wahlkreis 55,6 Prozent der Stimmen.

Politik im Blut

Die am 7. Juli 1950 in Straubing geborene Hasselfeldt (geborene Rainer) ist seit 1969 CSU-Mitglied. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie studierte Volkswirtschaftslehre in München und Regensburg und arbeitete bis zu ihrer Wahl in den Bundestag 1987 bei der Bundesagentur für Arbeit.

Hasselfeldt war und ist in verschiedenen Vorstandsgremien der Jungen Union, Frauen-Union und der CSU tätig. Von 1995 bis 2005 war sie Kreisvorsitzende der CSU Fürstenfeldbruck und von 1996 bis 2004 Kreisrätin. Von 1995 bis 2002 war die Abgeordnete finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion sowie von 2002 bis 2005 stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion. Seit März 2011 ist sie auch 1. Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Ehrenamtlich tätig ist sie unter anderem für das Deutsche Museum München und die Stiftung Jüdisches Museum Berlin.

Die Politik scheint in der Familie zu liegen: Auch ihr jüngerer Bruder Alois Rainer ist seit 2013 Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Straubing. Und schon ihr Vater Alois Rainer Senior war von 1958 bis 1965 Mitglied des Landtages und von 1965 bis 1983 Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Straubing.