Selbst ein überzeugter Land- und Forstwirt: Bayerns Landwirtschafts-, Forst- und Ernährungsminister Helmut Brunner. (Foto: StMELF)
Landwirtschaft

Agrarminister Brunner kritisiert Bürokratie

Die Bürokratie in Europa und dem Bund – vor allem verantwortet von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) – sowie der Preisverfall durch die die Marktmacht der Einzelhandelsriesen: Dies bezeichnet Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) als Hauptprobleme der Landwirtschaft. Die Situation in der Landwirtschaft nennt er insgesamt „sehr besorgniserregend“.

Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) sieht neben dem Preisverfall die wachsende Bürokratie als Hauptschwierigkeit der heimischen Bauern. „Manchmal habe ich das Gefühl, das größte Problem für die Bauern sind die Preise – und Bundesumweltministerin (Barbara) Hendricks“, sagte Brunner im Bayerischen Landtag. Dies sorge dafür, „dass unsere Bauern oftmals der Mut verlässt“. Die Situation in der Landwirtschaft sei insgesamt „sehr besorgniserregend“.

In einer Aktuellen Stunde warnten Politiker quer durch die Parteien vor der Marktmacht weniger Einzelhandelsriesen. Hinzu kämen internationale Absatzprobleme, besonders durch das Russlandembargo. Der agrarpolitische Sprecher der Freien Wähler, Leopold Herz, plädierte angesichts schlechter Milchpreise unter anderem für eine kurzfristige Reduzierung der Menge gegen Entschädigung.

Schlechte Preise für Milch, Ferkel und Getreide

Brunner sagte, die schlechten Preise für Milch, aber auch für Ferkel, Getreide und weitere Produkte träfen nicht nur bayerische Bauern. „Die Landwirtschaft ist allgemein unter Druck, nicht nur in Bayern und Deutschland, sondern in der Europäischen Union und darüber hinaus.“ In Neuseeland etwa gebe es eine Schlachtprämie für Milchkühe.

Hierzulande seien die Milchmengen seit dem Wegfall der Quote 2015 um 20 Prozent gestiegen, so Brunner. Dennoch sei die Lage der Bauern in Bayern vergleichsweise gut. Sie bekämen 30 Cent pro Liter Milch, in Sachsen seien es nur 23 Cent. Bayern werde weiter auf Qualität setzen anstatt auf Masse.

Der Bayerische Bauernverband verwies angesichts der Aktuellen Stunde auf seinen Maßnahmekatalog und verlangte unter anderem Entlastungen bei Steuern sowie Sozialversicherungsbeiträgen.

(dpa/wog)