Der unbekannte Kontinent: Afrika. Bild: Fotolia/Image
Flüchtlingsdebatte

Afrika in Bewegung

Kommentar Völkerwanderung Richtung Europa: Angeblich warten Hunderttausende zumeist schwarzafrikanische Migranten an den Küsten Nordafrikas auf die Gelegenheit, nach Europa überzusetzen.

Afrika ist in Bewegung – nach Europa. Lampedusa, Sizilien, Malta, Ceuta, Melilla – den meisten Europäern ist nicht klar, was sich dort abspielt, und was es für sie bedeutet. 50.000 Bootsflüchtlinge hat die italienische Marine in diesem Halbjahr schon vor der Küste Siziliens aus klapprigen Booten gefischt. Angeblich warten Hunderttausende zumeist schwarzafrikanische Migranten an den Küsten Nordafrikas auf die Gelegenheit, nach Europa überzusetzen.

Das klingt nach viel, ist es aber nicht. Denn südlich der Sahara sind Millionen, ja Zig-Millionen in Bewegung. Bürger­­krieg, schauerliche Misswirtschaft und demographische Explosion sind ihr Antrieb.

Beispiel Niger: Heute 20 Millionen Menschen – Im Jahr 2050: 70 Millionen

Ein Beispiel: Im Sahara-Land Niger ist die Bevölkerung seit 1950 von 2,5 auf heute 20 Millionen gewachsen. Bis 2050 rechnet die UN mit 70 und bis zum Jahr 2100 mit 200 Millionen Menschen in Niger, das bei guter Regierung – die es nicht hat – vielleicht zehn Millionen Menschen ernähren könnte. Ganz Afrika ist seit 1950 von 229 Millionen auf heute 1,1 Milliarden Menschen gewachsen (Jahr 2100: 4,1 Milliarden). Große Krisen kündigen sich an – und Völkerwanderungen in Richtung Europa. Die Europäer müssen sich darauf einstellen – und reagieren.