Einigung noch nicht in Sicht
Zum Ende des Treffens der G7-Finanzminister zeigte sich Athen weiter zuversichtlich, dass bis zum kommenden Sonntag eine Übereinkunft mit den Geldgebern erzielt wird. Dagegen dämpften die Verhandlungspartner die Hoffnung auf eine rasche Einigung. Unterdessen kommen erschreckende Wirtschaftszahlen aus Athen.
G7-Finanzminister

Einigung noch nicht in Sicht

Zum Ende des Treffens der G7-Finanzminister zeigte sich Athen weiter zuversichtlich, dass bis zum kommenden Sonntag eine Übereinkunft mit den Geldgebern erzielt wird. Dagegen dämpften die Verhandlungspartner die Hoffnung auf eine rasche Einigung. Unterdessen kommen erschreckende Wirtschaftszahlen aus Athen.

Am Freitagmittag ging das Treffen der Finanzminister der G7-Staaten zu Ende. Obwohl die griechische Finanzkrise offiziell gar nicht auf der Tagesordnung stand, war die finanzielle Situation des Eurolandes dennoch eines der bestimmenden Themen des Treffens. Athen muss bis zum kommenden Sonntag Schulden in Höhe von knapp 300 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen und eine Liste von konkreten Reformen vorlegen, um damit die Auszahlung weiterer Hilfstranchen zu ermöglichen.

Ministerpräsident Alexis Tsipras und seine Regierung hatten schon im Vorfeld des G7-Treffens verlauten lassen, dass eine Einigung mit den internationalen Geldgebern kurz bevorstünde. Zu Beginn des Ministertreffens hatten dann aber unter anderem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und IWF-Chefin Christine Lagarde auf die Euphoriebremse gedrückt und betont, dass eine Einigung noch nicht in Sicht sei.

Skeptisch zeigte sich auch CSU-Europa-Politiker Markus Ferber. Er sieht Griechenland auf dem Weg zur Staatspleite, sollte die Regierung Tsipras nicht schleunigst gegensteuern. Ferber sagte am Freitag im rbb-Inforadio, die Lage sei äußerst ernst. Er warf Athen vor, zu feilschen statt ein überzeugendes Reformprogramm zu präsentieren. „Eine Regierung, die sich nicht darum kümmert, ein Programm vorzulegen, das die Geldgeber überzeugt, ihr nochmal Geld zu geben, ist nicht in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen – und darum würde ich schon den Schwarzen Peter nach Griechenland schieben“, erklärte Ferber, der im Europaparlament stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses ist. Griechenlands Politik müsse jetzt endlich handeln, findet Ferber.

Griechenlands Wirtschaft schrumpft wieder

Die wirtschaftliche Situation in Griechenland wird indes immer dramatischer. Das Euro-Sorgenkind ist laut Statistikamt Elstat zum Jahresstart zurück in die Rezession gefallen. Demnach schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 0,2 Prozent, nach einem Rückgang von 0,4 Prozent im Schlussquartal 2014. Bei zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit negativen Wachstumsraten sprechen Ökonomen von einer Rezession. Damit bestätigten sich Befürchtungen zahlreicher Experten. Wegen des Schuldenstreits der neuen griechischen Regierung mit ihren Geldgebern war ein erneuter Wirtschaftseinbruch befürchtet worden. Dabei hatte sich die Konjunktur seit Anfang 2014 von ihrer jahrelangen Talfahrt erholt. Analysten hegten die Hoffnung, dass die Wende zum Besseren geschafft sei. Das hat sich mit dem abermaligen Einbruch zerschlagen.