Terroranschlag in Falludscha im Irak. (Bild: imago/Xinhua)
Terrorismus

Weniger Terroranschläge, mehr Verdächtige

Zwar gibt es weltweit immer weniger Terroranschläge und Opfer durch Attacken, doch in Deutschland werden immer mehr Verdächtige festgenommen. Die größte Gefahr geht von der Terrormiliz Islamischer Staat aus. Dabei sterben die meisten Menschen durch Anschläge im Irak, Afghanistan, Nigeria, Syrien und Pakistan.

Weltweit hat die Zahl der Terroranschläge und Todesopfer im vergangenen Jahr abgenommen. Damit gibt es erstmals seit drei Jahren weniger Anschläge und Opfer durch Terroristen. Das schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung und zitiert damit aus einem Bericht des US-Außenministeriums. Die Statistiker gehen von weltweit 11.774 Terroranschlägen im Jahr 2015 aus. Damit sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. Knapp 30.000 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter seien rund 7000 Attentäter. Damit sank die Zahl der Terror-Toten im gleichen Zeitraum um 14 Prozent. Die Statistik wurde von der Universität Maryland erstellt.

Größte Gefahr: der IS

Auch wenn immer weniger Menschen sterben, die Terrorgefahr bleibe nach wie vor hoch, heißt es in dem Bericht. Doch die Gefahr sei immer schwerer zu erfassen. Anhänger der Barbarenmiliz Islamischer Staat (IS) verbreiten den größten Terror. Dabei sei der Iran der wichtigste staatliche Förderer von Terrorismus. Die Regierung des Landes stelle Geld und Ausrüstung zur Verfügung und biete Training für Gruppen wie die schiitische Hisbollah-Miliz. 760 Menschen seien aus Deutschland ausgereist, um sich terroristischen Organisationen wie dem IS anzuschließen. Gestorben sind etwa 100, zurückgekehrt rund 250.

Immer mehr Terrorverdächtige in Deutschland

Nicht gesunken ist die Zahl der Festnahmen von Terrorverdächtigen in Deutschland. Im Jahr 2015 seien es deutlich mehr gewesen aus dem Umfeld von Al-Qaida und dem IS, aber auch von nationalistischen Kurdengruppen und aus dem rechtsradikalen Spektrum.

Irak beklagt die meisten Opfer

Hauptziel von Terroranschlägen sei laut dem Bericht nicht der Westen sondern fünf andere Länder: Irak, Afghanistan, Pakistan, Indien und Nigeria. Dort ereigneten sich 55 Prozent aller Attacken. Der Großteil der Menschen stirbt aufgrund von Terroranschlägen im Irak, Afghanistan, Nigeria, Syrien und Pakistan. Insgesamt kamen dort 74 Prozent aller Terroropfer ums Leben.

(FAZ/AS)