Im dritten Jahr in Folge rangiert Deutschland auf Platz drei der verkehrsreichsten Länder Europas. So stehen Autofahrer durchschnittlich 1,5 Tage aufs Jahr summiert im Stau (38 Stunden). Vor allem in München, denn der Mittlere Ring bleibt weiterhin die verkehrsreichste Straße Deutschlands. Hier stecken Fahrer durchschnittlich 93 Stunden pro Jahr fest oder kommen nur schleppend voran. Das ergab eine Studie des US-amerikanischen Verkehrsdatenanbieter Inrix.
Immer mehr Stau in Stuttgart
Der Report zeigt, dass von den 96 untersuchten europäischen Städten und ihren Einzugsgebieten Stuttgart mit einem Plus von 14 Prozent den stärksten Anstieg an Verkehrsstaus zu verzeichnen hatte. Fahrer in Stuttgart verbrachten im letzten Jahr durchschnittlich 73 Stunden im Stau, ein Anstieg von 8,5 Stunden im Vergleich zu 2014. Dadurch kletterte Stuttgart in der Liste der staureichsten Städte Europas vom fünften auf den zweiten Platz und überholte Köln als Deutschlands verkehrsreichste Stadt. 2014 führte Köln die Liste an, mit Stuttgart auf Platz zwei.
Wo liegen die Autostädte Europas?
Vier deutsche Städte (Stuttgart, Köln, Karlsruhe und Düsseldorf) rangieren unter den Top 10 der verkehrsreichsten Städte Europas. Damit befindet sich Deutschland im dritten Jahr in Folge unter den drei verkehrsreichsten europäischen Ländern. London bleibt die europäische Stau-Hauptstadt, die Autofahrer stehen dort durchschnittlich über 100 Stunden im Stau. Das staureichste Land Europas ist nach wie vor Belgien, dort verbringen Autofahrer durchschnittlich 44 Stunden im Stau.
Im Ruhrgebiet rollt`s
Der Verkehr stieg 2015 in 50 Prozent der untersuchten deutschen Städte beziehungsweise in 11 der 22 deutschen Metropolen. Den größten Anstieg hatten Stuttgart (+14 Prozent) und München (+10 Prozent) zu verbuchen, hier steckten Fahrer zusätzlich 4,5 Stunden untätig im Stau. Auch Berlin (+9 Prozent) und Köln (+9 Prozent) waren von einem starken Anstieg des Verkehrs betroffen. Im Gegensatz dazu kam es in Karlsruhe, seit drei Jahren die Nummer drei der verkehrsreichsten Städte Deutschlands, 2015 zu einem Rückgang der Verkehrsverspätungen um 14 Prozent beziehungsweise um 9 Stunden. In Frankfurt (-13,5 Prozent) sowie im Ruhrgebiet (-17 Prozent) ging der Verkehr ebenfalls zurück.
Rushhour am Mittleren Ring
Nach eigenen Angaben ist Inrix globaler Marktführer für Technologien rund um das vernetzte Auto und Verkehrsanalytik. Der Vergleichsindex misst Mobilitätsfortschritte in Städten und setzt Maßstäbe für Regierungen und Städte in Europa und den Vereinigten Staaten. Doch die Ergebnisse der Studie bestätigen Autofahrer nicht nur in ihrem Frust über das, was ihre Geduld bereits täglich auf die Probe stellt. Die Datensammler ermittelten auch, wann die Staugefahr an der verkehrsreichsten deutschen Straße am größten ist. Den Mittleren Ring sollten Sie möglichst donnerstags um 18 Uhr meiden, da ist die gesamte Trasse nämlich am stärksten verstopft, der südliche Bereich von Neuhausen nach Berg am Laim sowie der Nordabschnitt am Petuelring jeweils mittwochs um 17 Uhr, der Abschnitt Innsbrucker-Ring-Tunnel bis zur Isarparallele an Donnerstagen um 8 Uhr. Aber nicht weitersagen, sonst staut es sich woanders.
