Offenbar haben IS-Sympathisanten versucht, den Freistaat Bayern zu betrügen. (Foto: R. Peters/Imago)
Islamischer Staat

Mehrwertsteuerbetrug als Kriegsmittel?

Dem Bayerischen Rundfunk zufolge haben islamistische Terroristen ein internationales Betrugskonzept entwickelt. Von den deutschen Finanzkassen forderten die Täter einen zweistelligen Millionenbetrag an Umsatzsteuer zurück - allerdings für Umsätze, die angeblich nie getätigt wurden. Finanzminister Markus Söder (CSU) kündigte an, dass zur Aufklärung extra Einheiten gebildet wurden.

Islamistische Terroristen betrügen die staatlichen Kassen in Deutschland nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks mittels Scheinfirmen um Millionenbeträge. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) sagte dem Sender, die Täter gerieten ins Visier der Ermittler, da die Mechanismen bei der Terrorfinanzierung denen der Organisierten Kriminalität ziemlich ähnlich seien. Dabei gehe es auch um Geldwäsche, sagte Söder. Manchmal würden bis zu 10.000 Einzelbuchungen verfolgt, um ein spezielles Muster zu erkennen.

Wir haben jetzt extra Einheiten gebildet, die sich mit diesen Terrorfragen beschäftigen, und die insbesondere bestimmte Geschäftsfelder, aber auch regionale Aktivitäten überprüfen, um den Sumpf trocken zu legen, der sich durch Terror ergibt.

Markus Söder (CSU), Finanzminister

Dem BR-Bericht zufolge hat eine unter anderem in Deutschland aktive Tätergruppe in einem komplex angelegten Geflecht aus Scheinfirmen ein internationales Betrugskonzept entwickelt, mit dem ein dreistelliger Millionenbetrag umgesetzt wurde. Von den Finanzkassen hätten die Täter einen zweistelligen Millionenbetrag an Umsatzsteuer zurückgefordert – für Umsätze, die nie getätigt wurden. In einer Telefonüberwachung sprechen die Täter den Angaben zufolge selbst von „Economic Jihad“, also einem „Gotteskrieg“ auf wirtschaftlicher Basis.