Moderne Technik für das Oktoberfest-Riesenrad: Die Fahrt der 40 Gondeln mit bis zu 400 Personen wird mit der SIMATIC S7 von Siemens gesteuert. Bild: www.siemens.com/presse
Siemens auf der Wiesn

Elektrotechnik fürs Vergnügen

Schon beim Zusehen dreht sich vielen Besuchern des Oktoberfestes der Magen um: Die Fahrgeschäfte auf der Wiesn werden immer schneller und wilder. In vielen Karussells und Bahnen steckt Technik des Münchner Elektronik-Konzerns Siemens. Das Unternehmen sorgt aber auch dafür, dass in einigen Zelten das Bier im Fluss bleibt.

Ob Geisterbahn, Riesenrad, Höllenblitz oder Power Tower: Antriebs-, Steuerungstechnik und Energieverteilung von Siemens hält die Fahrgeschäfte auf der Wiesn in Schwung. Eine spektakuläre Neuheit ist nach Konzernangaben heuer zum Beispiel die Geisterbahn „Daemonium“. Jeweils vier zusammenhängende, frei drehbare und elektronisch gesteuerte Gondeln bringen die Passagiere zu den einzelnen Mostergestalten und Schauerszenarien. „Für den reibungslosen Verkehr und das Drehen der Gondeln sorgt eine Simatic S7-Steuerung“, heißt es. Diese schicke die Gondeln auch „im richtigen Zeitabstand ins dunkle Ungewisse“. Eine ähnliche Technik steckt auch in dem modernisierten 50 Meter hohen Riesenrad, in „Rio Rapidos Raftingbahn“ oder im Freifallturm „Power Tower“. Zwei 450-Kilowatt-Siemens-Motoren sorgen bei Letzterem dafür, dass die bis zu 13 Tonnen schwere Gondel an Stahlseilen mit bis zu 32 Passagieren schnell und vor allem sicher auf- und absteigen kann. Für die Sicherheit stehe auch das Qualitätssiegel des TÜV München, der als weltweit erste Adresse für „fliegende Bauten“ gelte, betonen die Beteiligten.

Nostalgischen Charme verbreitet dagegen auf der „Oiden Wiesn“ die mehr als 75 Jahre alte Berg- und Talbahn „Fahrt ins Paradies“ von Toni Schleiferl. Das Traditionskarussell werde nach wie vor zuverlässig von seinem originalen 11 PS-Siemens-Schuckert-Drehstrommotor angetrieben, berichten die Siemensianer stolz. Die Anlage sei seit 1955 eingelagert gewesen. Durch Zufall wurde sie 2003 wieder entdeckt und restauriert worden. Dabei sei großer Wert darauf gelegt worden, „den nostalgischen Charme zu erhalten“. Rasant ist die Bahn noch heute: Mit 40 Sachen geht über Berg und Tal.

Siemens-Software steuert Bier-Pipeline

Auch wer die Fahrgeschäfte links liegen lässt, um das Oktoberfest auf traditionelle Weise zu genießen, dem verhilft mitunter Siemens zu seiner Maß Bier: Für ihre weltweit einzigartige Bier-Pipeline bedient sich die Paulaner-Brauerei ebenfalls der Technik des Elektronik-Konzerns. Von den Tanks fließt der Gerstensaft an die Zapfstellen der Festzelte „Winzerer Fähndl“, „Bräusrosl“ und „Hacker“. Dank einer speziellen Software weiß die Brauerei auch jederzeit ganz genau, wie viel Bier sie verkauft: Das sogenannte Maß-O-Meter, das die Fließgeschwindigkeit überwacht, sendet kontinuierlich Daten über die Menge des ausgeschenkten Bieres an die Brauerei. Die Mitarbeiter können die Informationen bequem über einen Webbrowser, einen Tablet-Computer oder auch über das Smartphone abrufen.