Die geplante Firmenzentrale von Concept Laser in Lichtenfels. Eröffnung soll 2019 sein. (Graphik: Concept Laser)
Lichtenfels

Neues Zentrum für 3D-Druck

Der US-amerikanische Elektronik-Gigant General Electric investiert 100 Millionen Euro in die Firmenzentrale seiner Tochter „Concept Laser“ im oberfränkischen Lichtenfels. Die erst seit 2000 existierende Firma ist einer der weltweit führenden Anbieter von Maschinen für den 3D-Druck von Metallbauteilen.

Der Konzern General Electric will 100 Millionen Euro in den neuen 3D-Campus seines Tochterunternehmens Concept Laser investieren. Etwa 60 bis 70 Millionen Euro soll dabei der Bau kosten. Der Rest wird für neue Anlagen und Mitarbeiter gebraucht, erklärte Frank Herzog, Geschäftsführer von Concept Laser. Der Lichtenfelser Stadtrat hat dem Bauantrag bereits zugestimmt.

Platz für 700 Mitarbeiter

Spatenstich für den 3D-Campus im oberfränkischen Lichtenfels wird im Herbst 2017 sein. Auf einer Fläche von rund 35.000 Quadratmetern werden künftig Forschung und Entwicklung sowie Produktion, Service und Logistik unter einem Dach vereinigt sein. Die neuen Räumlichkeiten sollen Anfang 2019 bezugsbereit sein und Raum für knapp 700 Arbeitsplätze bieten. Derzeit arbeiten rund 300 Menschen im Unternehmen. Damit wird der Standort Lichtenfels von Concept Laser zu einem Zentrum für die Entwicklung der 3D-Metalldruck-Technologie von GE weltweit werden. Im neuen Werk will die Firma künftig rund 6500 Maschinen pro Jahr herstellen.

Ein klares Bekenntnis zum Hightech-Standort Bayern.

Ilse Aigner (CSU), Bayerns Wirtschaftsministerin

„Es ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiter und die Stadt“, sagte Herzog laut Frankenpost in der Stadtratssitzung. In einer Firmen-Erklärung betonte der Geschäftsführer, dies sei ein klares Signal, dass Forschung, Entwicklung und Produktion in Lichtenfels blieben, denn „hier sind die klugen Köpfe“. Durch den 3D-Campus werde gleichzeitig „der unternehmerische Geist und die Start-up-Kultur des Unternehmens erhalten und gestärkt“, betonte der Firmengründer.

Schlüsseltechnologie für viele Branchen

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) nannte die Investition ein „klares Bekenntnis zum Hightech-Standort Bayern“. Aigner betonte: „Verfahren wie der 3D-Druck sind einer der großen Innovationstreiber im Zeitalter der Digitalisierung und Bayern ist weltweit ein führender Standort für die Industrie 4.0. Durch das Engagement von GE bauen wir diesen Kompetenzvorsprung weiter aus.“ Landrat Christian Meißner (CSU) zeigte sich begeistert über die Geschwindigkeit, mit der das Projekt angegangen wurde. „Wir sollten General Electric bei uns willkommen heißen, weil sie dem Landkreis eine große Chance bieten“, sagte er. Er gab auch zu bedenken, dass die Region durch die Erweiterung des Unternehmens viele neue Bürger zu erwarten habe. An der Infrastruktur müsse daher entsprechend gearbeitet werden, so Landrat Meißner.

Flugzeugteile aus dem Drucker

Erst im vergangenen Oktober hatte General Electric für 500 Millionen Euro 75 Prozent von Concept Laser gekauft. Firmenchef Frank Herzog behielt die Leitung des Unternehmens, das er erst im Jahr 2000 gegründet hatte. 3D-Druck gilt als Zukunftstechnik für den Flugzeugbau, aber auch für andere Industrien. GE Aviation erklärte beim Kauf von Concept Laser, man wolle die Technologie unter anderem beim Bau der nächsten Cessna-Baureihe einsetzen. Mit den 3D-Anlagen lassen sich Bauteile in beliebigen Formen herstellen, die bisher gefräst oder gegossen werden mussten – von Zahnkronen bis zu Einspritzdüsen für Triebwerke. Der Chef der GE-Flugzeugsparte, David Joyce, nannte Concept Laser einen „strategischen Grundpfeiler“ der künftigen Ausrichtung der Sparte.