BMW setzt auf mehr E-Mobilität
Neue Elektromodelle, stärkere Batterien, kürzere Ladezeiten - BMW setzt künftig stärker auf Elektromobilität. In den kommenden Jahren will der Autobauer einige seiner Modellreihen auch mit E-Motoren auf den Markt bringen.
Zukunftskonzept

BMW setzt auf mehr E-Mobilität

Neue Elektromodelle, stärkere Batterien, kürzere Ladezeiten - BMW setzt künftig stärker auf Elektromobilität. In den kommenden Jahren will der Autobauer einige seiner Modellreihen auch mit E-Motoren auf den Markt bringen.

Neue Elektromodelle, stärkere Batterien, kürzere Ladezeiten – nach den Offensiven zur E-Mobilität bei VW, Daimler und Tesla plant auch BMW ein stärkeres Engagement bei Elektromotoren. Die Münchner wollen in den nächsten Jahren mehrere Autos bestehender Baureihen auch mit Elektromotor auf den Markt bringen. Das Angebot an reinen E-Autos werde breiter werden und sich nicht mehr nur auf die i-Reihe beschränken, ließ das Unternehmen wissen.

Bisher nur ein reines Elektroauto im Sortiment

Bisher hat der Konzern den batteriegetriebenen Kleinwagen i3 mit einer Leichtbau-Karosserie aus Kohlefaser sowie sechs Hybrid-Modelle im Angebot. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Firmenkreise berichtete, will Vorstandschef Harald Krüger seine neue Strategie Ende September dem Aufsichtsrat präsentieren.

Bewährte Modelle sollen E-Versionen erhalten

Statt bei reinen Elektroautos nur auf die i-Reihe zu setzen, könnten etwa auch die 3er Reihe, ein Mini oder der Geländewagen X4 mit Elektroantrieb auf den Markt gebracht werden. BMW reagiert damit auf den US-amerikanischen Elektroauto-Pionier Tesla und die Pläne der deutschen Konkurrenz. Aus dem Umfeld des Unternehmens hieß es, BMW wolle schon vor dem für 2021 geplanten, ersten automatisch fahrenden i-next weitere rein elektrisch fahrende Autos anbieten.

BMWs schärfster Konkurrent Daimler will im nächsten Jahr zehn Hybrid-Modelle auf den Markt bringen, darunter ein Geländewagen mit Brennstoffzelle. Ab 2020 wollen die Stuttgarter jährlich mehr als 10.000 Elektroautos absetzen. VW plant, bis dahin 30 Elektromodelle mit Rechweiten um die 500 Kilometer anzubieten. Porsche dagegen arbeitet an einer Batterie, die sich in nur 15 Minuten zu 80 Prozent laden lasse. Bei Audi soll 2018 ein erster batteriegetriebener SUV vom Band laufen.

Druck von der Konkurrenz

Bei BMW herrscht also Handlungsbedarf im Bereich der E-Motoren. Stefan Bratzel, E-Autoexptere beim Institut CAM, sieht die Zeit für neue Entwicklungen bei BMW gekommen. Der Konzern sei mit dem i3 mutig vorangegangen – „aber dann ist nicht mehr viel gekommen“. Nachdem die Konkurrenz ihre Pläne angekündigt habe, müsse BMW jetzt nachlegen.

Die geringe Reichweite, die noch lückenhafte Infrastruktur zum Aufladen und der hohe Preis bremsten die Entwicklung der E-Autos. Die Karbon-Karosserie der i-Reihe habe sie bei BMW noch verteuert. „Wenn man das jetzt korrigiert, ist das gut“, analysierte Bratzel. Allerdings eröffne der Elektroantrieb durch die andere Bauweise den Designern eigentlich ganz neue Möglichkeiten. Auch Tesla habe das nicht genutzt. Mit Modellen, in die sich jeder Motor einbauen lasse, sei das finanzielle Risiko geringer, „aber man nimmt sich auch Chancen“, sagte Bratzel.

(dos/dpa)