Der mittelfränkische Schaeffler-Konzern hat ein Aktienpaket von knapp 100 Millionen Aktien verkauft. Dies entspreche gut 14 Prozent des Grundkapitals der Schaeffler AG, teilte der Konzern mit Sitz in Herzogenaurach bei Nürnberg mit.
Die Papiere werden von einem Bankenkonsortium voraussichtlich bereits an diesem Dienstag am Markt angeboten, hieß es weiter. Mit dem erwirtschafteten Geld will der Konzern einen Teil des angehäuften Schuldenbergs abtragen.
Bei der Übernahme verhoben
Denn das Unternehmen befindet sich schon länger in der Krise. 2008 – mitten in der Finanzkrise – hatte sich der Industriezulieferer bei der Übernahme des Konkurrenten Continental verhoben und war in die roten Zahlen gerutscht. Die Franken häuften Schulden von knapp 12 Milliarden Euro an, die seitdem getilgt werden. Zuletzt betrug der Schuldenstand noch 4,9 Milliarden Euro.
Bei den jetzt abgestoßenen Aktien handelt es sich um jene, die Georg Schaeffler und seine Mutter schon vor sechs Monaten im Zuge des Börsengangs hatten verkaufen wollen. Damals war die Emission wegen der schwankenden Börsen aber verkleinert worden.
Eine der reichsten Familien Deutschlands
Die Familie Schaeffler zählt zu den reichsten Familien in Deutschland. Sie hält 75,1 Prozent des Grundkapitals der Schaeffler AG. Alle stimmrechtslosen Vorzugsaktien sind nun im Streubesitz. Sie umfassen 24,9 Prozent des Grundkapitals. Zusätzlich ist die Holding Hauptaktionärin des Reifenherstellers Continental. An dem Unternehmen hält Schaeffler 46 Prozent.
(dos/dpa)