„Der Erfolg der Oberpfalz trägt die Handschrift der CSU“
Am 18. Juli trifft sich die CSU Oberpfalz zu ihrem Bezirksparteitag mit Neuwahlen. Die neue Bezirksvorsitzende wird dann nicht mehr Emilia Müller, MdL, heißen. Die bayerische Staatsministerin hatte schon im Vorfeld eine erneute Kandidatur ausgeschlossen. Gegenüber dem BAYERNKURIER erklärt sie, warum und wie der Bezirksverband derzeit inhaltlich wie personell aufgestellt ist.
CSU Oberpfalz

„Der Erfolg der Oberpfalz trägt die Handschrift der CSU“

Interview Am 18. Juli trifft sich die CSU Oberpfalz zu ihrem Bezirksparteitag mit Neuwahlen. Die neue Bezirksvorsitzende wird dann nicht mehr Emilia Müller, MdL, heißen. Die bayerische Staatsministerin hatte schon im Vorfeld eine erneute Kandidatur ausgeschlossen. Gegenüber dem BAYERNKURIER erklärt sie, warum und wie der Bezirksverband derzeit inhaltlich wie personell aufgestellt ist.

Bayernkurier: Frau Staatsministerin Müller, Sie haben bereits im Vorfeld des Bezirksparteitags der CSU Oberpfalz angekündigt, für eine erneute Kandidatur als Bezirksvorsitzende nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Was sind die Gründe?

Emilia Müller: Die veränderte Situation im Asylbereich, der steigende Zustrom an Asylbewerbern, vor allem auch die große Zahl an unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, ist eine gewaltige Herausforderung neben allen anderen Themenbereichen des Staatsministeriums. Meine Aufgabe als Sozialministerin fordert meine ganze Kraft. Ich habe mich daher entschieden, meine vielfältigen Aufgaben zu teilen. Es war eine Vernunftentscheidung, für den Bezirksvorsitz der CSU Oberpfalz nicht mehr zu kandidieren – auch im Hinblick auf die anstehenden Wahlen, die ab 2017 im jährlichen Rhythmus stattfinden und vollen Einsatz erfordern.

Bayernkurier: Werden Sie für ein anderes Amt im Bezirksverband kandidieren?

Müller: Ich werde selbstverständlich als Staatsministerin weiterhin im Bezirksverband der CSU Oberpfalz mitarbeiten und auch wie bisher im Kabinett die Interessen meiner Heimat Oberpfalz mit Herzblut vertreten.

Bayernkurier: Seit 2008 stehen Sie an der Spitze der CSU Oberpfalz. Was hat sich im Laufe der Jahre im Bezirksverband verändert?  

Müller: Die Oberpfalz ist heute ein Inbegriff für wirtschaftlichen Erfolg und geringe Arbeitslosigkeit. Wir haben innovationsorientierte Unternehmen und Hochschulen, aber auch eine kleinteilige, naturnahe Landwirtschaft. Wir sind sehr stolz auf unsere Oberpfalz! Die Entwicklung der Oberpfalz ist eine Erfolgsgeschichte, an der die CSU ganz maßgeblich mitgeschrieben hat. Die CSU Oberpfalz hat in ihrem Programm „Oberpfalz 2020 – die Region mit Zukunft“ ganz konkrete Maßnahmen und Forderungen in den Jahren 2009 und 2010 erarbeitet. Unsere konkreten Forderungen waren unter anderem:

  • der Ausbau und die Stärkung des Hochschulstandortes und der Universität – unsere Fachhochschulen haben sich zur Technischen Hochschule Ostbayern weiterentwickelt.
  • der Ausbau der Verkehrswege, ganz speziell der Ausbau der Schienenanbindung zwischen Bayern und Tschechien – ein ganz großes Thema in der Oberpfalz.
  • eine bedarfsgerechte, wohnortnahe medizinische Versorgung, vor allem im ländlichen Raum.

Diese und viele weitere Forderungen konnte die CSU für die Oberpfalz auf den Weg bringen. Wir haben viel erreicht für die Oberpfalz. Dies war nur möglich durch Zusammenhalt und durch gemeinsames Handeln unserer Mandatsträger in allen politischen Ebenen.

Bayernkurier: Als Sie 2008 als Bezirkschefin erstmals gewählt wurden, waren Sie gleichzeitig die erste Frau in einer solchen Position. Nun gilt ein Mann, nämlich Finanzstaatssekretär Albert Füracker, als Ihr designierter Nachfolger. Hätten Sie sich vielleicht lieber wieder eine Frau in diesem Amt gewünscht?

Müller: Ich war Bezirksvorsitzende mit Leidenschaft. Ich freue mich, dass ich den Verband geordnet an meinen Nachfolger übergeben kann. Staatssekretär Albert Füracker ist als Mitglied im Kabinett ein hervorragender Kandidat für den Bezirksvorsitz. Er hat Führungsqualitäten, und ich bin überzeugt, dass er die CSU Oberpfalz auch in meinem Sinne weiterführen wird. Selbstverständlich befürworte ich es sehr, wenn Frauen hohe politische Ämter ausfüllen, und ich wünsche mir, dass bei den kommenden Wahlen weitaus mehr qualifizierte Frauen für Führungsämter kandidieren.

Bayernkurier: Wie ist es allgemein um die Frauenquote der CSU Oberpfalz bestellt?

Müller: Genau 6.628 Frauen sind im Bezirksverband Oberpfalz Mitglied der CSU beziehungsweise der FU. Das ist eine stolze Anzahl von politisch interessierten Frauen. Bei den diesjährigen Durchwahlen in den Orts- und Kreisverbänden wurden viele Frauen auch ohne eine vorgeschriebene Quotenregelung in Parteiämter gewählt – bedeutend mehr als in den Jahren davor. Das ist ein positives Signal. Der Anteil von Frauen im Bezirksvorstand liegt, wie in allen weiteren Bezirksverbänden, bei über 40%. Das ist der Gradmesser auch für alle Kreis- und Ortsverbände. Hier sehe ich für die Zukunft noch Handlungsbedarf für den Bezirksverband.

Bayernkurier: Sollte Albert Füracker zu Ihrem Nachfolger gewählt werden – was würden Sie ihm für die CSU Oberpfalz für einen Rat mit auf den Weg geben?

Müller: Ich wünsche mir, dass der Bezirksverband weiterhin auf Dialog setzt: Gemeinsamkeit, Geschlossenheit und Teamgeist. Denn Geschlossenheit und Zusammenhalt in der Partei, in den Verbänden, ist die Chance, um unsere politischen Ziele zu erreichen.