CSU-Parteichef Horst Seehofer im Gespräch mit Stromtrassen-Gegner beim Bezirksparteitag der CSU Unterfranken in Bad Brückenau. (Foto: CSU Unterfranken)
CSU Unterfranken

Geschlossenheit ist Programm

Gerhard Eck bleibt zwei weitere Jahre an der Spitze der CSU in Unterfranken. Die Delegierten des Bezirksparteitags in Bad Brückenau bestätigten den 55-jährigen Innenstaatssekretär mit 98,1% der Stimmen im Amt. Auch seine bisherigen vier Stellvertreter im insgesamt 32-köpfigen unterfränkischen Bezirksvorstand wurden wiedergewählt.

„Ihr seid eine tolle Truppe“, rief MdL Gerhard Eck den Delegierten seines Bezirksverbands zu und zeigte sich damit überwältigt von seiner Wiederwahl an dessen Spitze. 151 von 154 und damit 98,1% der Delegierten stimmten für den Staatssekretär im Bayerischen Innen-, Bau- und Verkehrsministerium. Genauso deutlich wie dieses Ergebnis war auch das Bekenntnis der 163 Delegierten zu Ecks Stellvertretern: Aschaffenburgs Landrat Ulrich Reuter, Hassberges MdB Dorothee Bär, Bad Kissingens Landrat Thomas Bold und FU-Würzburg-Stadt-Vorsitzende Julia Kock. Zusammen mit Eck wollen sie in den nächsten beiden Jahren mit dem sogenannten „Unterfrankenplan“, der mit externen Fachleuten und den eigenen Mitgliedern in allen Kreisverbänden bis Ende 2015 diskutiert und verabschiedet werden soll, die Zukunft in ihrer Region meistern. Ihn sowie die Energiewende als die gegenwärtigen wie zukünftigen Arbeitsschwerpunkte hob Eck, der 2011 das Amt des Bezirkschefs von Michael Glos übernommen hatte, besonders hervor.

Lob für Eck und die CSU Unterfranken

Zuvor würdigte Landtagspräsidentin Barbara Stamm als unterfränkische Wahlkreisabgeordnete die Aktivitäten Ecks und dessen unermüdliches Eintreten für die Region. Auch CSU-Parteichef Horst Seehofer lobte den ohne Gegenkandidaten angetretenen Eck für dessen effiziente und unermüdliche Arbeit zu Gunsten der Menschen in Unterfranken. Ein Lob hatte Seehofer auch für Bär als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, für den Aschaffenburger MdL Peter Winter als Vorsitzenden des Haushaltsausschusses im Bayerischen Landtag und für Bayerns Justizminister Winfried Bausback parat. Bausbacks jüngste Rede zu Familie und Ehe im Bundesrat sei „großartig“ gewesen, zeigte sich Seehofer begeistert.

In seiner Rede vor den 163 Delegierten und 70 Gästen würdigte Seehofer auch generell die politische Führungsriege aus Unterfranken, die mittlerweile in vielen Bereichen „spitze“ sei und somit zu Recht in München und Berlin selbstbewusst auftreten würde. „Aus meinem Munde so ein Lob, das muss schon mit Fakten belegt sein“, bekräftigte Seehofer. Ausdrücklich lobte er in diesem Hinblick auch die Loyalität und Zuverlässigkeit der Unterfranken-CSU.

Geschlossen gegen eine Stromtrasse im Bezirk

Umgekehrt dankten Eck und Bold Seehofer für sein Engagement gegen Pläne für die sogenannte „SuedLink-Trasse“, eine Stromtrasse von Norddeutschland nach Grafenrheinfeld im Landkreis Schweinfurt. Seehofer sei ein „Fürsprecher der Region“, so Bold. Und Eck betonte, dass Unterfranken nach dem Atomausstieg unter anderem durch das Brennelemente-Lager in Grafenrheinfeld schon genug belastet sei. Man sei nicht aus der Atomkraft ausgestiegen, „um in die Kohle einzusteigen“, betonte Seehofer. Die „wunderschöne Natur“ Bayerns, zuletzt dankbare und atemberaubende Kulisse beim G7-Gipfel, gelte es, zu erhalten. Auch unabhängig davon halte er, so Seehofer weiter, die SuedLink-Trasse für überflüssig. Mit Energiesparmaßnahmen wie die energetische Sanierung von Gebäuden und mehr dezentraler Stromerzeugung aus regenerativen Energien könne der Bedarf ebenso gedeckt werden.

Damit sprach Seehofer den circa 120 Demonstranten aus der Seele, die mit Plakaten wie „Biosphäre Rhön – nur ohne Trasse schön“ oder „Keine Stromautobahn durchs Sinntal“ vor die TV-Halle in Bad Brückenau gezogen waren. Eine „Widerstandskapelle“ stimmte sogar für die Demonstration eigens umgedichtete Versionen von „Frankenlied“ und „Rhöner Lied“ an. „Jetzt ist der bayerische Löwe gefragt“, konnte Seehofer den Demonstranten im Hinblick auf Gespräche in der Großen Koalition über die anstehenden Entscheidungen über den Stromtrassen-Verlauf entgegenhalten.

Fulminante 50% Frauenquote im Bezirksvorstand

Nicht nur personell, sondern auch inhaltlich setzt damit die CSU Unterfranken weiterhin auf Geschlossenheit und Kontinuität. Einen „Durchbruch“ zeigte sie dagegen bei dem Frauenanteil des 32-köpfigen Bezirksvorstands: Neben 16 Männern sind dort künftig 16 Frauen vertreten, das entspricht einer Quote von 50% Männern und 50% Frauen – eine absolute Bestmarke, mit der die CSU Unterfranken bei ihrem Bezirksparteitag eine Vorlage geliefert hat, die es nun von den anderen Bezirksverbänden erst noch zu knacken gelte, waren sich abschließend alle Anwesenden einig.