Die Rente mit 63 wirkt sich gerade in handwerklich-technischen Berufen „verheerend“ aus. (Foto: Fotolia/Peppi17)
CSA-Arbeitnehmertag

Kampf für gerechte Löhne

Ausreichende Löhne, von denen Arbeitnehmer auch leben können, forderte der neue oberfränkische Bezirksvorsitzende der Christlich Sozialen Arbeitnehmerschaft (CSA), Matthias Unger. Die CSA trete seit über 60 Jahren für die Interessen der Arbeitnehmer ein, sagte Unger. Sie müsse das soziale Gewissen der CSU bleiben.

Kulmbachs Oberbürgermeister und CSU Kreisvorsitzender Henry Schramm dankte auf der Veranstaltung auf der Kulmbacher Plassenburg der CSA für ihre unverzichtbare Arbeit. Die Schere zwischen arm und reich dürfe nicht zu weit auseinander gehen, so Schramm. „Gerechte Löhne sind wichtig“, so Schramm. „Wir brauchen Leistungsträger.“ Ein reiches Land wie Deutschland müsse auch schwache Menschen mitnehmen. Wirtschaftswachstum sei notwendig. „Es werden auch Menschen gebraucht, die sich politisch einsetzen; Menschen, die sich zur Verfügung stellen, und Menschen, die zur Wahl gehen.

DGB Regionsvorsitzender Matthias Eckardt dankte den Arbeitnehmervertretern in den Parteien. Trotz der positiven Bilanz der Großen Koalition: „Die Rente muss zum Leben reichen. Millionen Rentnern droht in Zukunft die Altersarmut, wenn die Politik nicht endlich umsteuert und aufhört, die Reserven der Rentenversicherung zu verpulvern“, schimpfte Eckhardt.  Sein Unmut richtete sich weiter gegen die Ausbeutung durch Leiharbeit.

Keine Schachfiguren

Bundestagsabgeordneter und stellvertretender CSA Landesvorsitzender Reiner Meier stellte fest, Arbeitnehmer seien wertvollstes Kapital der Unternehmen. „Sie sind keine Schachfiguren, die man hin und her schieben kann. Arbeitnehmer müssen heute viel mobiler und flexibler sein.“ Zum erfolgsreichsten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Modell der Welt, der sozialen Marktwirtschaft, gehöre erfolgreiches wirtschaftliches Handeln von Unternehmern ebenso wie der soziale Ausgleich, aber vor allen Dingen gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne Diese zwei Seiten einer Medaille müssten von Arbeitgebern Gewerkschaften Politik Staat und Gesellschaft als unverzichtbares Miteinander gesehen werden, sagte Meier.

Immer mehr Unternehmensverlagerungen und Verkäufe berücksichtigten die Standortqualität und die Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in ausreichendem Maße, so Meier. Dies müsse sich ändern, forderte der Bundestagsabgeordnete. Laut einer Studie seien nicht einmal mehr 40 Prozent aller Arbeitsverhältnisse von einem Tarifvertrag gedeckt. Durch Allgemeinverbindlichkeitserklärungen und neue Branchentarifverträge müsse dieser Trend umgekehrt werden, um den Beschäftigten gute Perspektiven zu ermöglichen und den sozialen Frieden in unserm Land zu gewährleisten, forderte Meier.

CSA bekennt sich zum gesetzlichen Mindestlohn

Bürokratische Auswüchse bei der Umsetzung müssen allerdings verhindert werden Die Diskussion über die Kapitalbeteiligung in Arbeitnehmerhand müsse wieder aufgenommen werden. Soziale Standards dürften auch durch die geplanten Freihandelsabkommen wie TTIP oder CETA nicht ausgehöhlt werden.

Weiter sagte Meier, der Stellenwert sozialer Berufe müsse deutlich erhöht werden. Die CSA solidarisiere sich mit den Beschäftigen in den Erzieherberufen und in der Pflege.