An der Spitze: Die JU Bayern vertritt auch innerhalb der Partei die Belange der jungen Leute. JU-Chef Hans Reichhart arbeitet eng mit CSU-Chef Horst Seehofer zusammen. (Foto: JU Bayern)
Junge Union

Zeitreise: 70 Jahre JU

70 Jahre alt und immer noch jung: Die JU Bayern feiert Geburtstag. Sie ist die größte politische Jugendbewegung in Bayern. Der BAYERNKURIER nimmt Sie mit auf eine Reise in die Vergangenheit der JU - es ist oft ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

Die Fünfziger Jahre

Der Aufbau der JU lief rasant. Nicht zuletzt wegen des uneingeschränkten Engagements des Landesvorsitzenden Franz Sackmann. Der damals 24-Jährige fuhr mit einem VW Käfer durch die Landkreise Bayerns, um Ortsverbände zu gründen. Die Mitglieder malten Plakate, schrieben Flugblätter, verteilten Grundsatzprogramme und organisierten Aktionen. Die Mühe lohnte sich: Bald hatte die bayerische JU so viele Mitglieder wie alle Landesverbände zusammen.

 

 

 

 

 

 

Die Sechziger Jahre

Der Vorsitzende Max Streibl rückte das politische Thema der Entwicklungshilfe in den Vordergrund. Den Höhepunkt stellte im Mai 1962 die Gründung der Welt-Union der Jungen christlichen Demokraten in Caracas, der Hauptstadt von Venezuela, dar.

Die Zukunft Europas beschäftigte die JU schon damals. Die Europa-Politik wirkte sich auf die Diskussion um die deutsche Frage und die Wiedervereinigung aus. Die JU bekannte sich zu dem Grundsatz „Freiheit vor Einheit“, hielt aber an dem Ziel der Wiedervereinigung fest.

 

 

 

 

 

Die Siebziger Jahre

Politische Ideen manifestieren sich an Persönlichkeiten. Die Siebziger bedeuteten für die Junge Union Aufbruch, Selbstvertrauen, Kraft und Erfolg. Es führten der spätere CSU-Vorsitzende Theo Waigel und der später langjährige bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu die Junge Union. Auch die Liste für die Landtagswahl war eindrucksvoll. Hoffnungsvolle Parlamentarier wie Edmund Stoiber, Johann Böhm, Georg von Waldenfels, Thomas Goppel, Günther Beckstein, Hans Spitzner und Manfred Dumann schmückten diese. Sie lösten die Nachkriegsgeneration ab.

 

 

 

 

 

Die Achtziger Jahre

Personelle Kämpfe sowohl in der Partei als auch in der Regierung prägten diese Zeit. 1980 stellte sich Franz Josef Strauß zur Wahl des Bundeskanzlers. Der Wahlkampf ließ die JU zu Höchstleistungen auflaufen. Um den linken Gruppierungen entgegenzutreten, setzte die Junge Union Bayern diesen eine Kampagne entgegen: „Jugend für Strauß“. Obwohl Strauß nicht Bundeskanzler wurde, tat dies der JU keinen Abbruch. Im Gegenteil – die Junge Union erlebte bei den Mitgliederzahlen ihren Höhepunkt mit fast 55.000 Mitgliedern. Nach Alfred Sauter führte Gerd Müller die JU. Und: Mit Theo Waigel wurde ein ehemaliger JU-Landesvorsitzener Chef der CSU.

 

 

 

Die Neunziger Jahre

Mit der Wiedervereinigung veränderten sich die Themen und das Interesse der jungen Menschen an der Politik. Anfang der Neunziger verlor die JU jährlich fast 2000 Mitglieder. Dem versuchte der neue JU-Landesvorsitzende Markus Sackmann mit Verbandsarbeit entgegenzuwirken. Bei diesem Programm alleine blieb es nicht: Die JU drängte die CSU zu einer Erneuerung ihrer Regierungsmannschaft mit Ministerpräsident Max Streibl. Damit geriet die Junge Union nach einer Veröffentlichung im Münchner Merkur öffentlich in einen Zwiespalt zur CSU, die an Streibl festhielt. Mitte der 90er Jahre kam die CSU mit Edmund Stoiber als Ministerpräsidenten wieder in ruhigere Fahrwasser. Auch die Junge Union wechselte wenig später ihre Führungsspitze. Markus Söder wurde JU-Chef.

 

 

 

Das neue Jahrtausend

Stoibers Kanzlerkandidatur 2002 war für die Partei ein Motivationsschub. Schon bei der Kommunalwahl war das Klima für die CSU sehr gut. Auch die JU, die als viertstärkste Kraft hervorging, stellte eine Reihe junger Bürgermeister. Beflügelt von diesem Ergebnis startete die JU mit „Jugend für Stoiber“ den Bundeswahlkampf. Die Junge Union wurde zum Wahlkampfmotor und tourte mit dem Stoiber-Truck durchs Land. 2003 erzielte die Partei bei der Landtagswahl ein Ergebnis von 60 Prozent. 2003 wurde Manfred Weber in einer knappen Entscheidung zum Landesvorsitzenden gewählt. Mit Stefan Müller wurde 2007 wieder ein Bundestagsabgeordneter Chef der JU Bayern.

 

 

 

 

Die Jahre seit 2011

Mit Katrin Albsteiger wurde im November 2011 zum ersten Mal eine Frau zur Landesvorsitzenden der Jungen Union Bayern gewählt. Mit ihr stand damit auch zum ersten Mal seit den Achtziger Jahren für zwei Jahre wieder eine ehrenamtliche Vorsitzende, die keinem Parlament angehörte, an der Spitze des Landesvorstands. Durch extensive Arbeit mit den Medien, eine vielbeachtete Social Media Strategie und dem Schwerpunkt auf Basisarbeit gelang es der JU, sich weiter als eigenständige politische Kraft zu behaupten. Die große Bewährungsprobe erlebte der Verband im Wahlkampfjahr 2013 mit parallelen Kampagnen für Bundestagswahl, Landtagswahlen und Bezirkstagswahlen. Eine gelungene Wahlkampagne unter dem Motto „Chancen statt Schulden“ zeigte Erfolge: Die „Junge CSU“ war nach den Wahlen wieder mit 16 Parlamentariern in Bundestag und Landtag vertreten (davor: drei). Die Parteispitze überschlug sich mit Lob für die JU. Nach den Wahlen stellte sich die JU Bayern noch breiter auf: Neuer Landesvorsitzender wurde mit Hans Reichhart wieder ein Landespolitiker.

 

An diesem Samstag (13. Mai 2017) feiert die JU Bayern Ihren Geburtstag mit einem Festakt – und natürlich einem Fest:

Posted by Junge Union Bayern on Mittwoch, 8. Februar 2017

Zum Nachlesen:

Einen ausführlicheren Rückblick auf die Geschichte der JU Bayern finden Sie hier.