Gedenken am Grab von Richard Stücklen zu dessen 100. Geburtstag. (Foto: Daniel Nagl/fkn)
100. Geburtstag

Erinnerung an Richard Stücklen

Dieser Tage wäre der frühere Bundespostminister und Bundestagspräsident Richard Stücklen 100 Jahre alt geworden – einer der beliebtesten und bekanntesten Abgeordneten der alten Bundesrepublik. Unter anderem hält Stücklen in Sachen Amtsdauer wohl einen CSU-Rekord für die Ewigkeit: Von 1949 bis 1990 vertrat er die Bürger von Schwabach, Roth und Weißenburg im Hohen Haus.

„Wenn die Politiker nicht mehr lachen können, hat das Volk nichts mehr zu lachen“, lautete sein Wahlspruch. Er war einer der beliebtesten und humorvollsten Politiker der CSU, ein Mann der ersten Stunde im 1949 neu gegründeten Deutschen Bundestag in Bonn, enger Vertrauter und Weggefährte von Franz Josef Strauß, viele Jahre lang Vorsitzender der CSU-Landesgruppe in Bonn, technisch überaus kompetenter Postminister, Erfinder der Postleitzahlen und des Selbstwählferndienstes, hochrespektierter Bundestagspräsident sowie mit einer Amtsdauer von 1949 bis 1990 der Rekord-Bundestagsabgeordnete der CSU: Richard Stücklen wäre am 20. August 100 Jahre alt geworden.

An seinem Grab in Heideck (Landkreis Roth) versammelten sich zahlreiche CSU-Politiker und Bürger, um an den Ausnahmepolitiker zu erinnern. „Wir wollen mit der Kranzniederlegung Bundestagspräsident Richard Stücklen gedenken, der am 20. August 1916 in Heideck geboren wurde und als Bundestagsabgeordneter zwischen 1949 und 1990 viel bewegt hat“, erklärte die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, die heute den Wahlkreis Roth im Bundestag vertritt.

Stücklens alter Wahlkreis wird heute von drei Abgeordneten beackert

Die Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung war auf Initiative der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag in Berlin zustandegekommen und war von Mortler sowie ihrem Weißenburger Bundestagskollegen Artur Auernhammer organisiert worden. Neben Stücklens Enkel Martin Kupka kamen zahlreiche CSU-Mandats- und Amtsträger sowie viele Bürger zum Grab des unvergessenen CSU-Politikers, der 41 Jahre lang die Bürger von Schwabach, Roth und Weißenburg im Bundestag vertrat und über Jahrzehnte souveräne Wahlsiege einfuhr.

Unter Verweis auf Stücklens humorvolle Art stellte sein unmittelbarer Nachfolger als Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Roth, Hansgeorg Hauser aus Rednitzhembach, in einer kurzen Ansprache pointiert fest: „Richard Stücklen hat nicht nur die Postleitzahlen eingeführt und für so manche noch heute bekannte, launige Anekdote gesorgt. Wie wertvoll seine politische Arbeit für die Region war, sieht man daran, dass sich, nach der Teilung des ursprünglichen Wahlkreises, heute drei Abgeordnete sein ehemaliges Gebiet teilen.“

(Nagl/wog)