Heiße Rhythmen zogen 80.000 Besucher an
80.000 Besucher sind zum 28. Africa-Festival auf den Würzburger Mainwiesen gekommen – ein neuer Besucherrekord wurde verpasst. Das älteste und bedeutendste afrikanische Kulturfest Europas zieht dennoch eine sehr positive Bilanz: Das Wetter hielt trotz der Unwetterprognosen, die Stimmung war großartig, und die Künstler aus Afrika und der Karibik übertrafen sich selbst.
Africa-Festival Würzburg

Heiße Rhythmen zogen 80.000 Besucher an

80.000 Besucher sind zum 28. Africa-Festival auf den Würzburger Mainwiesen gekommen – ein neuer Besucherrekord wurde verpasst. Das älteste und bedeutendste afrikanische Kulturfest Europas zieht dennoch eine sehr positive Bilanz: Das Wetter hielt trotz der Unwetterprognosen, die Stimmung war großartig, und die Künstler aus Afrika und der Karibik übertrafen sich selbst.

Das Africa-Festival auf den Würzburger Mainwiesen haben heuer rund 80 000 Menschen besucht. Damit wurde zwar ein neuer Besucherrekord verpasst, räumte Festivalchef Stefan Oschmann ein. „Wir sind trotzdem sehr zufrieden“, bilanzierte Oschmann, „die Stimmung war unglaublich gut.“ Vor allem der auf Kuba liegende musikalische Schwerpunkt habe viele Menschen angezogen. Das Africa-Festival in Würzburg ist das älteste und größte afrikanische Kulturfestival Europas.

Das Wetter blieb – abgesehen von kleineren Schauern – über das gesamte viertägige Festival hinweg stabil bei weitgehend sonnigen 25 Grad. Möglicherweise haben allerdings die wiederholten Gewitter- und Sturmwarnungen der Wetterdienste weitere Besucher abgehalten.

Schwerpunktländer Kuba und Südafrika

Kuba, das ja bekanntlich in der Karibik und nicht in Afrika liegt, fungierte neben Südafrika heuer als Schwerpunktland. Viele afrikanische Sklaven prägten einst die kubanische und karibische Kultur stark. Im 16. Jahrhundert wurden über 850.000 Sklaven aus dem heutigen Kongo und Nigeria nach Kuba verschleppt.

Seit der Lockerung des US-Handelsembargos 2014 kehrt Kuba wieder auf die Weltbühne zurück. „Im aktuellen Veränderungsprozess wird die Kultur eine treibende Kraft bleiben“, sagte der erste Sekretär der kubanischen Botschaft in Deutschland, Luis Rodriguez. Auch der deutsche Botschafter in Havanna, der gebürtige Würzburger Thomas Neisinger, war zu dem Festival gekommen.

Südafrikanischer Jazz-Pionier Hugh Masekala erhält Ehrenpreis

Publikumslieblinge waren der Reggae-Star Tiken Jah Fakoly von der Elfenbeinküste und die südafrikanische Band Hot Water. Die südafrikanische Jazz-Legende Hugh Masekela bekam den Africa Festival-Award für sein Lebenswerk verliehen. Den Abschluss bildeten am Sonntag Auftritte der kubanischen Hip-Hop-Bands Cuba Beats All Stars und des Latin Pop-Stars Paul Paz. Neben dem Karibikstaat war auch Südafrika Gastland des diesjährigen Africa-Festivals, da viele afrikanische Sklaven einst die kubanische Kultur stark geprägt haben.

Besonders beliebt war der Stand der senegalesischen Modeschöpferin Rama Diaw. Diaw hatte in diesem Jahr eine Kollektion für ein bekanntes unterfränkisches Modelabel entworfen. „Wandel mit Handel – keine Entwicklungshilfe“, hatte Festivaldirektor Stefan Oschmann die Zusammenarbeit genannt. Zum Rahmenprogramm gehörten zwei Foto-Ausstellungen zu Nelson Mandela, ein Kino-Zelt, ein afrikanischer Basar mit Handwerkermarkt und ein umfangreiches Programm für Kinder. „Wir bekommen in jedem Jahr 600 Bewerbungen. Es stellt sich jedes Jahr die Frage: Wen nehmen wir und wen nehmen wir nicht – was präsentieren wir und was präsentieren wir nicht?“, sagte Festivalleiter Stefan Oschmann im Bayerischen Rundfunk.

dpa/BR/wog