Stehen der Stiftung Lebenshilfe vor: Florian Hahn, Gertraud Burkert, Rainer Hölzgen und Johanna Rumschöttel. Bild: gsp / fkn
Inklusion

Solidarität mit den Schwachen

Der Bundestagsabgeordnete Florian Hahn ist neuer Vorsitzender der Stiftung Lebenshilfe München. Der Verein sieht neue Herausforderungen bei der Einbindung von behinderten Menschen in die Gesellschaft. "Die Inklusion muss mitten in der Gesellschaft ankommen", fordert der neue Vorsitzende.

Neuer Erster Vorsitzender der Stiftung Lebenshilfe München ist MdB Florian Hahn, der vom Kreistag anfangend auch in vielen Gremien und Ausschüssen in München und Oberbayern aktiv ist. Die Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe München e.V. und Vorsitzende des Stiftungsrates, Johanna Rumschöttel, sieht in der Wahl von Florian Hahn einen nötigen Wechsel, der für mehr und für neue Aktivitäten der Stiftung stehen soll. „Florian Hahn ist mit 41 Jahren deutlich jünger wie ich, oder etwa unsere zweite Vorsitzende, Gertraud Burkert, Bürgermeisterin a.D. und Ehrenbürgerin der Stadt München. Er vereint in seiner Person aber auch direkte Kontakte in die bayerische Politik und Wirtschaft sowie als Bundestagsabgeordneter nach Berlin.“

Florian Hahn ließ sich auch nicht lange bitten. „Ich habe die Wahl sehr gerne angenommen. Inklusion ist mit schulischen Reformen, wie aktuell vielfach diskutiert, allein nicht zu erreichen. Sie muss mitten in der Gesellschaft ankommen. Ich möchte den Menschen mit Handicap dabei helfen. Einrichtungen wie die Lebenshilfe München sind dabei ein unverzichtbarer Baustein, auch für Kinder übrigens, die mit dem Besuch von Regelschulen überfordert sind.“

Speziell in München sei die Bereitschaft der Gesellschaft, sich karitativ zu engagieren, sehr hoch. „Viele Menschen helfen, und das ist großartig. Natürlich häufig bei neuen und aktuellen Themen, wie etwa beim Umgang mit Flüchtlingen. Doch die über Jahrzehnte hinweg geleistete Arbeit durch Vereine und Organisationen wie die Lebenshilfe darf dabei nicht vergessen werden. Die Betroffenen und ihre Familien sind auf Hilfe angewiesen.“

Inklusion ist mit schulischen Reformen, wie aktuell vielfach diskutiert, allein nicht zu erreichen. Sie muss mitten in der Gesellschaft ankommen. (MdB Florian Hahn)

Der Generationenwechsel trifft ebenso die Struktur und Arbeit der Lebenshilfe. „In den jungen Jahren des Vereins hatte es die Lebenshilfe mit Kindern und jungen Erwachsenen zu tun. Heute sind die Kinder im Seniorenalter und das verlangt neue Angebote, von der Tagesstruktur bis hin zur Barrierefreiheit in den Einrichtungen“, ergänzt Geschäftsführer Peter Puhlmann. Bei den Jüngsten sind es vor allem die Frühgeburten, die Frühchen, wo die Lebenshilfe mit ihrer Struktur, ihrem Wissen und ihrem Netzwerk direkt unterstützt und fördert. Hilfe für die Neugeborenen und auch für die Eltern, die sich plötzlich einer sehr fordernden Lebenssituation gegenüber sehen.

Für Gertraud Burkert, zweite Vorsitzende der Stiftung Lebenshilfe München, stellen sich manche Probleme neu. Sie ist seit den 80er-Jahren aktive Kommunalpolitikerin, war bis 2005 Bürgermeisterin von München und ist seit vielen Jahren im Kuratorium der Lebenshilfe aktiv. „Es gab immer Diskussionen und Herausforderungen. Von der Frage des Wohnens bis zur Schaffung neuer Angebote. Die Lebenshilfe steht als Elternverein immer in einem aktiven Prozess. Das muss sowohl nach innen als auch nach außen geschehen. Wenn Menschen hier helfen möchten, ist das im Rahmen einer Stiftung ein guter Weg, der auch steuerlich viele Vorteile mit sich bringt.“