Bayerischer Integrations- und Bayerischer Asylpreis 2015. (Foto: Rolf Poss / Bildarchiv Bayerischer Landtag)
Integrationspreis

Erstklassige Beispiele sozialer Integration

Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bayerns Sozialministerin Emilia Müller und der Bayerische Integrationsbeauftragte Martin Neumeyer haben gestern bei einer Festveranstaltung im Bayerischen Landtag den Bayerischen Integrationspreis verliehen. Die diesjährige Preisverleihung stand unter dem Motto „Integration? Ehrensache!“.

Den Bayerischen Integrationspreis, verliehen von Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bayerns Sozial- und Integrationsministerin Emilia Müller und dem Bayerischen Integrationsbeauftragten Martin Neumeyer, erhielt dieses Jahr der „Türkisch-Deutsche Verein zur Integration behinderter Menschen (TIM) e.V.“ aus Nürnberg. Dieser setzte sich erfolgreich gegen 55 Mitbewerber durch. Ministerin Müller betonte bei der gestrigen Festveranstaltung im Bayerischen Landtag hierzu:

Wir wissen, dass Integration in Bayern funktioniert und dass sie nur im Miteinander Erfolg hat. Das ehrenamtliche Engagement vor Ort ist dabei ein zentraler Schlüssel.

Emilia Müller

Bei TIM e.V. setzen sich türkische und deutsche Ehrenamtliche seit 1987 für die gleichberechtigte Teilhabe von älteren Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit Behinderung am sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben ein. „TIM e.V. verkörpert ein gelungenes Beispiel dafür, wie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund nachhaltig auf ehrenamtlicher Basis gemeinsam Verantwortung füreinander übernehmen. Dies gebührt unser aller Anerkennung und Wertschätzung“, so die Ministerin weiter.

Preis als „sichtbares Zeichen nach außen“

Landtagspräsidentin Barbara Stamm fügte hinzu:

Dieser Preis ist ein sichtbares Zeichen nach außen, wie wichtig das Engagement in der Integrationsarbeit und bei der Flüchtlingshilfe ist. Nicht nur die Preisträger, sondern alle Bewerber zeigen, was alles geht, wenn man den Willen dazu hat. Das Engagement all der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer beweist, dass es in unserer Gesellschaft eine Kultur des Zusammenhalts gibt, auf die wir stolz sein können.

Erstmals auch Bayerischer Asylpreis

Zum ersten Mal in der Form wurde in diesem Jahr auch der Bayerische Asylpreis vom Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Martin Neumeyer, verliehen. Der Preis stand unter dem Motto „Teilhabe von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Geduldeten am Arbeitsmarkt“. Von den insgesamt 21 Bewerbungen machte der Verein „Lernwerkstatt Halle 36 e.V.“ aus München das Rennen. In dem Projekt werden den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen mit Unterstützung von Handwerkskammern und Innungen handwerkliche Grundkenntnisse in verschiedenen Gewerken vermittelt. Erklärtes Ziel ist es dabei, die Jugendlichen bei der späteren Berufswahl zu unterstützen, nachdem sie durch praxisnahe Kurse ihre eigenen Fähigkeiten und Neigungen entdecken konnten.

Neumeyer betonte hierzu:

Der erste Schritt ins Berufsleben ist für viele junge Menschen meist der erste und wichtigste in ein neues Leben. Das gilt für alle Jugendlichen, ob sie nun aus ihrer Heimat zu uns geflohen sind oder bereits seit Generationen im Freistaat leben.

Für die „Lernwerkstatt Halle 36 e.V.“, so Neumeyer, gelte dabei: „Die Lernwerkstatt Halle 36 ist dabei ein wichtiger Steigbügelhalter. Sie gibt den jungen Flüchtlingen Orientierung und Halt, wenn sie es am dringendsten benötigen. Genau damit leistet sie einen immens wichtigen Beitrag zum Wohle aller. Junge Menschen, die arbeiten, nehmen ihr Leben selbst in die Hand. Das ist gut für sie als Individuen und für uns als Gesellschaft ebenso. Ich freue mich sehr, dass ich den Preis einem so innovativen Projekt überreichen darf!“