Die CSU-Landesgruppe setzt Akzente in der Steuerpolitik. (Bild: Fotolia/M. Schuppich)
Finanzlage

Klamme Kommunen

Trotz sprudelnder Steuereinnahmen wollen immer mehr klamme Städte und Gemeinden Steuern und Gebühren erhöhen sowie Leistungen streichen. Das geht aus einer Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young hervor. 79 Prozent aller Kommunen wollen danach "auf breiter Front" Steuern und Gebühren anheben und 32 Prozent Leistungen zurückführen oder streichen.

Nach der am Dienstag in Berlin vorgelegten Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young verschärfen im Vergleich zur Studie vor einem Jahr damit mehr finanzschwache Kommunen ihren Haushaltskurs. Tiefer in die Tasche greifen müssten vor allem Eltern von Kindern in der Kita oder in Ganztagsschulen, hieß es. 40 Prozent der Städte und Gemeinden wollten im laufenden Haushaltsjahr die entsprechenden Gebühren erhöhen. Im Vorjahr hätten dies 23 Prozent getan. Auch bei der Grundsteuer bitten die Kommunen den Angaben zufolge verstärkt zur Kasse: 38 Prozent planten hier eine Erhöhung nach 29 Prozent im Jahr 2014. Der Anteil der Kommunen mit steigenden Friedhofsgebühren klettere ebenfalls deutlich von 20 auf 26 Prozent. Beliebteste Sparmaßnahme sei die Reduzierung der Straßenbeleuchtung. Im vergangenen Jahr griffen elf Prozent der Kommunen darauf zurück, für 2015/16 planten dies zehn Prozent. Im laufenden Haushaltsjahr setzten zudem mehr Kommunen (neun Prozent, Vorjahr: sechs Prozent) auf die Reduzierung oder sogar Aufgabe von Angeboten an Jugendliche und Senioren. Sechs Prozent (2014: fünf Prozent) wollten den Betrieb ihrer Schwimmbäder einschränken oder die Bäder sogar ganz schließen.

(dpa)