Ministerpräsident Markus Söder begeisterte die Bierzeltbesucher in München-Trudering. (Foto: Joerg Koch/CSU)
Regierung

Jetzt geht es um Bayern

Bei einem Festzelt-Auftritt in München-Trudering stellt Ministerpräsident Markus Söder die einheimische Bevölkerung ins Zentrum seiner Politik. Und er verspricht den Bürgern einen starken Staat, der Recht und Werte verteidigt.

Blasmusik, Böllerschützen und ein brechend volles Bierzelt – etwa 2000 Gäste waren am Dienstagabend zur traditionellen CSU-Kundgebung auf der Truderinger Festwoche im Münchner Osten gekommen. Vergangenes Jahr hatte Angela Merkel hier ihre weltweit beachtete Rede gehalten, in der sie sagte, die Zeiten, in denen wir uns auf andere verlassen könnten seien „ein Stück weit vorbei“. In diesem Jahr stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Landespolitik. „Heute haben wir hier nicht die Bundeskanzlerin zu Besuch, sondern das, was zu Bayern gehört: unseren Ministerpräsidenten Markus Söder“, kündigte CSU-Generalsekretär Markus Blume den Landesvater an.

Zahlen und Zusammenhalt

Markus Söder griff die Tonlage des Generalsekretärs auf. Nicht über die Welt im Großen wolle er reden, sondern über die Welt hier in Bayern. Und in Bayern, das stellte der Ministerpräsident gleich zu Anfang klar, ist die Welt in bester Ordnung. „Unser Land ist so stark wie nie zuvor“, rief Söder den Festzeltbesuchern zu. Europa gehe es gut, weil es Deutschland gut gehe. Und Deutschland gehe es nur gut, weil es Bayern gut gehe. „Das Leistungsherz Deutschlands schlägt im Süden.“

Der Freistaat sei deswegen so erfolgreich, sagte Söder, weil „wir in Bayern nicht nur auf die Zahlen schauen, sondern weil wir unser Land zusammenhalten“. Er dankte ausdrücklich den zahlreichen Truderinger Vereinen, die ihn mit ihren Fahnenabordnungen bei seinem Einzug ins Zelt begleitet hatten, für ihren Einsatz. „Wir sind stolz auf euch.“

Wir helfen anderen gerne, aber wir dürfen darüber die einheimische Bevölkerung nicht mehr vergessen.

Markus Söder, Ministerpräsident

Politik in Bayern sei immer für die Menschen da, so der Ministerpräsident. Und bayerische Politik bedeute nicht, nur über Maßnahmen zu reden. „Bayerische Politik heißt: machen.“ Und im Zentrum der Politik stehe die einheimische Bevölkerung. Für sie setze die Staatsregierung zwei klare Signale: „Wir sind ein Familien- und ein Generationenland“, sagte Söder. Deshalb führe Bayern eine eigenes Familiengeld und ein Pflegegeld ein. Er wies Vorwürfe der Opposition zurück, Bayern gebe dafür zu viel Geld aus. „Der Freistaat gibt mehr Geld im Jahr für Asyl und Integration aus, als die Etats des Gesundheits-, Umwelt- und Wirtschaftsministeriums zusammen ausmachen“, sagte Söder. „Das kann auf Dauer so nicht bleiben“, rief er unter großem Beifall. „Wir helfen anderen gerne, aber wir dürfen darüber die einheimische Bevölkerung nicht mehr vergessen.“

Jeder, der bei uns leben will, der muss unsere Werte, Sitten und Gebräuche annehmen – und nicht umgekehrt.

Markus Söder

Bei der Zuwanderung versprach Söder den Bürgern einen starken Staat, der konsequent handeln werde. „Wer nach einem rechtstaatlichen Verfahren keinen Anspruch aus Asyl zuerkannt bekommt, der muss unser Land auch wirklich verlassen“, rief er unter lautstarkem Jubel. Und mit Blick auf die Vorfälle in Ellwangen ergänzte er: „Wer das Gastrecht mit Gewalt beantwortet, wer unsere Gesellschaftsordnung nicht akzeptiert oder gar eine neue gründen will, der hat seine Zukunft aber nicht in unserem Land.“

Das Kreuz verkörpert Werte

Die Zuwanderung, so Söder, stelle die Gesellschaft auch vor die Frage, wie sie in Zukunft zusammenleben wolle. Für ihn sei klar: „Wir sind ein offenes Land, aber es gibt Werte, die für uns alle gelten. Es gibt Werte, die ein Land zusammenhalten.“

Jeder der glaube, es sei unwichtig, wie man zusammenlebe, so der Ministerpräsident, der produziere am Ende Parallelgesellschaften, die ein Land auseinanderbringen. Deshalb gelte in Bayern: „Jeder, der bei uns leben will, der muss unsere Werte, Sitten und Gebräuche annehmen – und nicht umgekehrt.“

Ein klares Bekenntnis legte Söder zum Kreuz ab. Das Kreuz sei natürlich in erster Linie ein religiöses Symbol, sagte er. Aber im Kreuz bündelten sich auch genau die Werte, welche die Basis für eine freie Gesellschaft bildeten: Nächstenliebe, Respekt, Toleranz.“ Deshalb wolle er in Bayern keine Kreuze abhängen, sondern sie aufhängen, rief Söder unter großem Applaus. Das sei Bayern, so Söder. „Wir sind ein besonderes Land und wir wollen es auch bleiben!“ Und dafür, versprach der Ministerpräsident am Ende seiner gut einstündigen Rede, werde er 100 Prozent Einsatz bieten.