Auf schrottreifen, kaum seetüchtigen Schiffen schicken Schlepper die Migranten aufs Meer. (Foto: Imago/Rene Traut)
Migration

Wer Kinder retten will, muss die Schleuser bestrafen

Kommentar Innenminister Horst Seehofer will kriminelle Schlepper härter bestrafen, die Minderjährige ohne ihre Eltern nach Deutschland schmuggeln. Die Grünen lehnen dies ab und begründen ihren Widerstand absurderweise mit dem Wohl der Jugendlichen.

Es ist eine – vorsichtig gesagt – eigenartige Auffassung vom Kindeswohl, welche die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock vertritt. Allen Ernstes attackiert sie Bundesinnenminister Horst Seehofer, weil der Schleuser härter bestrafen will, wenn sie Kinder ohne ihre Eltern nach Deutschland schmuggeln. In einem Gesetzesentwurf zum Familiennachzug aus dem Bundesinnenministerium heißt es: „Gerade Minderjährige zu motivieren, sich auf die gefährliche Reise in die Bundesrepublik Deutschland zu begeben und sich damit der Gefahr für Leib oder Leben auszusetzen, ist besonders verwerflich und damit strafschärfend zu berücksichtigen.“ Deshalb solle „das Einschleusen minderjähriger Ausländer ohne Begleitung eines Elternteils künftig mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren geahndet werden“.

Mafia auf dem Mittelmeer

Man muss ideologisch schon äußerst verblendet sein, wenn man sich gegen die Verfolgung von Kinderschleusern stellt und stattdessen jedes Mittel und jeden Weg rechtfertigt, der die unkontrollierte Zuwanderung nach Deutschland weiter befördert. Anders als Annalena Baerbock es darstellt, geht es den organisierten, hochkriminellen Schleppern nämlich nicht darum, Kinder zu retten. Sie interessiert einzig ihr lukratives Geschäft. Längst haben Drogen- und Menschenhändler diesen Markt für sich entdeckt. Es habe sich eine „kriminelle Infrastruktur“ gebildet, die vom Migrantenstrom profitiere, sagt die europäische Polizeibehörde Europol. Von einer „Mafia auf dem Mittelmeer“ ist die Rede, die im Geschäft mit Flüchtlingen Milliarden umsetzt.

Flüchtlinge als Arbeitssklaven

Wie wenig den Schleusern am Wohl der Menschen liegt, zeigen regelmäßig die Bilder überfüllter, kaum seetüchtiger Schiffe, mit denen sie die Flüchtlinge aufs Meer schicken. Beamte der Bundespolizei entdecken täglich Menschen, die auf LKW-Ladeflächen gepfercht viele tausend Kilometer weit über die Grenzen gebracht wurden. Immer häufiger finden die Polizisten Menschen unter Zügen, die auf den Achsen der Waggons ihr Leben riskieren. Europol warnt zudem seit langem davor, dass vor allem minderjährige Migranten von Schlepperbanden zur Prostitution gezwungen und als Arbeitssklaven gehalten werden. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa erklärt dazu: „Unbegleitete Minderjährige aus Konfliktregionen bilden die mit Abstand gefährdetste Gruppe unter den Flüchtlingen.“

Nein, um das Schicksal der Menschen geht es der Grünen-Chefin offenkundig nicht. Sonst würde sie den Bundesinnenminister unterstützen, der kriminellen Kinderschmugglern das Handwerk legen möchte.