Mit Kranzniederlegungen auf einem Friedhof in Berlin-Wedding gedachten die Bundesregierung und der Berliner Senat des blutig niedergeschlagenen Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. (Bild: imago/Müller-Stauffenberg)
DDR-Aufstand 1953

17. Juni soll wieder Feiertag werden

Am 62. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR wird die Forderung laut, den 17. Juni wieder zum bundesweiten Feiertag zu machen. Der Stasi-Unterlagenbeauftragte Jahn betonte, der Volksaufstand „stehe für das Volk und seinen Freiheitswillen“. Was 1953 begonnen wurde, habe mit der friedlichen Revolution 1989 seine Vollendung gefunden, so Jahn.

Der mit sowjetischen Panzern brutal niedergewalzte Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 soll einen stärkeren Platz im Bewusstsein der Deutschen erhalten. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) und Thüringens Landtagspräsident Christian Carius (CDU) fordern, den 17. Juni wieder zum bundeweiten Feier- und Gedenktag zu machen.

Jahn sagte in der „Nordwest-Zeitung“: „Das, was an diesem Tag auf den Weg gebracht wurde – nämlich, dass die Menschen in Freiheit und Selbstbestimmung leben wollen – fand in der friedlichen Revolution 1989 seine Vollendung.“ Der Gedenktag an den Volksaufstand in der DDR stehe „für das Volk und seinen Freiheitswillen“, so Jahn. Henkel betonte, der Aufstand von 1953 Juni habe den Grundstein für die friedliche Revolution im Herbst 1989 gelegt, betonte Henkel.

DDR unterdrückte bis zuletzt das Gedenken an den Aufstand und die Toten

Vor 62 Jahren waren in rund 700 DDR-Orten mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen. Der Aufstand wurde mit Panzern der sowjetischen Besatzungsmacht blutig niedergeschlagen. Nach Angaben des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam starben damals 50 Aufständische sowie 5 Sicherheitskräfte.

Die Bundesregierung und der Berliner Senat gedachten der Opfer des Volksaufstandes. Auf dem Friedhof in der Berliner Seestraße im Wedding legten Bundesarbeitsministerin Nahles und Berlins Regierender Bürgermeister Müller (SPD) Kränze nieder. Nahles sagte, der 17. Juni 1953 sei ein Tag deutscher Freiheitsgeschichte, auf den die Bürger stolz sein könnten. Der Aufstand mahne, sich überall auf der Welt gegen Unterdrückung und Gewalt einzusetzen. Die Erinnerung müsse bewahrt bleiben, so Nahles. Die DDR-Führung habe bis zum Schluss versucht, die Erinnerung an das Aufbegehren von 1953 zu ersticken.