Besuch der Kinderfeuerwehr im Münchner Feuerwehrmuseum. (Bild: AS)
Ehrenamt

Ich will zur Jugendfeuerwehr!

Begeisterung für die Jugendfeuerwehr soll eine neue Kampagne wecken. Das Marketing läuft vor allem über die Sozialen Medien. Unterstützung bekommen die Initiatoren von Innenminister Joachim Herrmann. Er kündigte ein Sonderförderprogramm an.

Geld für Schutzkleidung, neue Feuerwehrautos und moderne Gerätehäuser – die Staatsregierung unterstützt die Freiwilligen Feuerwehren in Bayern bei Ausbildung und Ausrüstung. Einsatzübungen, Ausbildungs- und Informationsveranstaltungen sowie Tage der offenen Tür sollen zudem mehr Kinder für das Ehrenamt begeistern. Dazu haben die bayerischen Feuerwehren eine zweijährige Nachwuchskampagne ins Leben gerufen. „Kinder und Jugendliche, die wir heute für die Feuerwehr begeistern können, retten in ein paar Jahren vielleicht schon Leben“, sagte Innenminister Joachim Herrmann beim Startschuss und der offiziellen Eröffnung der Feuerwehraktionswoche am 16. September in Altötting.

Junge Menschen gewinnen

Bisher braucht sich in Bayern niemand Sorgen zu machen, dass keiner kommt, wenn es brennt. Doch damit das so bleibt, müssen aktive Ehrenämtler andere junge Menschen für die Feuerwehren gewinnen. „Jeder Aktive, jedes Jugendfeuerwehrmitglied aber auch jeder Interessierte, kann daran teilhaben, unsere Kampagne online und offline zu verbreiten“, sagte Alfons Weinzierl, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Bayern.

Rüstzeug für das Ehrenamt

Der Bayerische Landtag stärkt das Ehrenamt mit einem neuen Feuerwehrgesetz. Denn gerade die Freiwilligen Feuerwehren ringen deutschlandweit um Nachwuchs. Kreisbrandrat Richard Schrank begrüßt die Änderungen. Es gibt aber auch Kritik. Erfahren Sie hier, wie das neue Gesetz die Freiwilligen Feuerwehren unterstützt.

Herrmann kündigte ein neues Sonderförderprogramm an: Für die derzeit fast 50.000 Jugendlichen, die in Bayern als Feuerwehranwärter aktiv sind, gibt es ab 1. Oktober dieses Jahres einen Zuschuss für die Beschaffung von Schutzkleidung. „Diese jungen Leute gilt es, langfristig zu halten und zu motivieren. Wir unterstützen die Gemeinden daher künftig bei der Beschaffung von Schutzbekleidung für Jugendfeuerwehren mit 50 Euro für jeden Anwärter, sofern die Gemeinde mindestens 100 Euro in seine Ausstattung investiert hat.“ Für neue Feuerwehrfahrzeuge und die Errichtung von Feuerwehrgerätehäusern hat der Freistaat in den vergangenen fünf Jahren rund 165 Millionen Euro investiert.

Gute Feuerwehrausbildung ist eine starke Investition in Sicherheit.

Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister

Herrmann kündigte außerdem an, die Feuerwehrausbildung weiter zu stärken, indem die drei Staatlichen Feuerwehrschulen weiter ausgebaut werden sollen. So habe die Schule in Geretsried bereits ein neues Sozialgebäude mit Fahrzeughalle und ein Lagerhaus mit Übungsmöglichkeiten erhalten. Dort können beispielsweise Aufzugunfälle lebensnah simuliert werden. Europaweit ist das nur in der Anlage in Geretsried möglich.

Alarm für die „Feuertiger“

Nicht nur Jugendliche, auch Kinder sollen schon so früh wie möglich an das Ehrenamt herangeführt werden. Bisher sind rund 4600 Kinder in Bayern Mitglied in einer Kinderfeuerwehr. Oberfranken ist mit 128 Gruppen Spitzenreiter, in Oberbayern gibt es bislang nur 17. Eine davon ist die Kinderfeuerwehr Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Dort lernen schon die ganz Kleinen, wie man hilft. Das Konzept könnte bayernweit Schule machen. Gründerin und Kommandantin Nikola Schwaiger hofft, dass das neue Feuerwehrgesetz dazu beiträgt.

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Kinderfeuerwehr Höhenkirchen in der Hauptfeuerwache: Alarm für Feuertiger

„Selfmade“ statt professionell

Starke Bilder, Videos wie Musikclips und einfache Botschaften – die neue Kampagne setzten die Initiatoren unter dem Kampagnendach „Begegnen – Bewegen – Bewirken“ und mit dem Hashtag #FINDEDEINFEUER vor allem digital um. Dabei sollen sich die Jugendlichen selbst mit einbringen. So zeigen die YouTube-Clips „Mach`s Feuerwehrstyle“ in kurzen Sequenzen, wie der eigene Alltag durch die Mitgliedschaft bei der Jugendfeuerwehr Spaß machen kann. Ziel ist es, dass so viele Filme wie möglich von den Feuerwehren selbst gedreht und auf Facebook gepostet werden. Mehr Infos zur Kampagne bietet die Website www.ich-will-zur-jugendfeuerwehr.de.