Birgit und Dr. Franz Georg Strauß (r.), Vorstand der Marianne Strauß Stiftung, und Django Asül. (Bild: MSS)
M. Strauß

Hilfe vor der Haustür

Seit über 30 Jahren unterstützt die Marianne Strauß Stiftung Menschen in Not. Neben Schicksalsschlägen erreicht sie auch immer öfter Hilfegesuche von bedürftigen alten Menschen. Zur diesjährigen Benefizveranstaltung kam ein TV-Star aus Niederbayern.

Als Frühchen kam der zweite Sohn von Familie S. im Jahr 2012 zur Welt. Sechs Wochen nach der Geburt erlitt er eine Gehirnblutung. Seitdem ist er körperlich und geistig schwerbehindert, blind und taub. Sein Vater war mit der Situation überfordert und verließ die Familie. Frau S. erlitt zwei Jahre später einen Schlaganfall. Wegen der halbseitigen Lähmung ist sie seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Hilfe bekommen sie und ihre beiden Söhne von ihren Eltern. Doch der Umzug in das Haus der Großeltern und der nötige Umbau kosteten viel Geld. Auch ein neues Auto brauchte die Familie für die Fahrten zu Ärzten und Therapien. Die Marianne Strauß Stiftung übernahm einen großen Anteil der anfallenden Kosten, um der Familie schnell zu helfen.

Die Stiftung hilft vor der eigenen Haustür.

Franz Georg Strauß, Stifungsvorstand

Die Stiftung ist eine der bedeutendsten privaten Hilfswerke in Bayern. Im vergangenen Jahr erreichten die Mitarbeiter rund 1200 Anfragen. In 800 Fällen bewilligten sie Unterstützung. In Zusammenarbeit mit dem Verein Sternstunden zahlten sie hierfür insgesamt rund 600.000 Euro aus. Dabei war das Jahr 2016 ein ungewöhnliches Jahr für die Mitarbeiter. Durch die hohe Zahl an Flüchtlingen waren die Sozialarbeiter in den sozialen Beratungsstellen sehr eingespannt. Als Konsequenz leiteten sie deutlich weniger Anfragen an die Stiftung weiter. Einem Hilfegesuch muss ein Sozialbericht von Caritas, Diakonie oder Sozialreferat beigefügt werden.

Dinner mit Django

„Das Geld wird für Menschen verwendet, die unverschuldet in Not geraten sind“, sagte Stiftungsvorstand Franz Georg Strauß anlässlich des Benefizabends der Stiftung im Münchner Hofbräukeller. „Die Stiftung hilft nur in Bayern, also vor unserer eigenen Haustür. Familien, die vom Schicksal hart getroffen wurden und auch immer mehr bedürftige, alte Menschen brauchen unsere Unterstützung“. Jährlich lädt die Stiftung zu einer Benefizveranstaltung ein. In diesem Jahr war auch Kabarettist Django Asül zu Gast und feuerte in gekonnter Manier seine spitzen Kommentare zur Lage der Nation ab. Stiftungsvorstand Strauß sammelte von den rund 200 Gästen rund 30.000 Euro Spenden ein.

20 Millionen für Menschen in Not

Die Marianne Strauß Stiftung wurde 1984 nach dem Tod von Frau Marianne Strauß, der Ehefrau des langjährigen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, gegründet. Die Entscheidung fiel im Kreis der Familie, in Gesprächen, die Franz Josef Strauß mit seinen Kindern Monika, Max und Franz Georg führte. Die beispielhafte soziale Verantwortung, die Leben und Werk von Marianne Strauß geprägt hatte, sollte weiterwirken. In den über 30 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung mehr als 30.000 Fälle bearbeitet, rund 26.000 Mal konnte die Marianne Strauß Stiftung mit insgesamt 20 Millionen Euro helfen. Die Besonderheit: Es gibt keinen Abzug von eingehenden Spenden für Verwaltungskosten, alle Spenden gehen vollständig an die Hilfsfälle.

Mit Leidenschaft und Entschlusskraft

Der Unternehmer und langjährige Stiftungsratsvorsitzende Karl Wamsler hat in diesem Jahr posthum den „Preis der Marianne Strauß Stiftung“ erhalten. Er zählte zu den großen deutschen Unternehmerpersönlichkeiten und hatte zahlreiche Ehrenämter inne. Lesen Sie hier mehr dazu: Wie kein Zweiter.