Sozialministerin Emilia Müller bei einem Vorlesetag. In die Kinderbetreuung investiert der Freistaat besonders viel. (Foto: StMAS)
Soziales

Nah dran am Paradies

Kaum Arbeitslose, wenig Arme und zufriedene Familien: Noch nie ging es den Menschen in Bayern besser. Das zeigt der neue Sozialbericht der Staatsregierung. Und auch die Integration der Zuwanderer klappt im Freistaat besser als anderswo.

,„Bayern ist die Vorstufe zum Paradies“, sagt Ministerpräsident Horst Seehofer regelmäßig und schwärmt von seiner Heimat als einem „Premium-Land“. Tatsächlich hat sich Bayern in 60 Jahren CSU-Regierung hervorragend entwickelt, und sehr vielen Menschen im Freistaat geht es sehr gut.

Wir haben in Bayern ein Niveau an Wohlstand, Beschäftigung, Wirtschaftskraft und sozialer Sicherheit erreicht, das es noch nie zuvor gegeben hat.

Sozialministerin Emilia Müller

Wie gut, das zeigt der aktuelle Sozialbericht der Staatsregierung. Zum vierten Mal legt das Sozialministerium diese umfassende Studie über die Lebensumstände der Menschen im Freistaat vor. „Wir haben in Bayern ein Niveau an Wohlstand, Beschäftigung, Wirtschaftskraft und sozialer Sicherheit erreicht, das es noch nie zuvor gegeben hat“, freut sich Sozialministerin Emilia Müller. Und diese Entwicklung gelte für alle Regionen.

Wachstum bringt Wohlstand

Ein Grund für die nahezu paradiesischen Zustände ist die die hervorragende wirtschaftliche Entwicklung. In den vergangenen fünf Jahren wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Freistaat um 12,3 Prozent. Das ist das höchste Wachstum aller Bundesländer. Mehr als eine Million sozialversicherungspflichtiger Jobs kamen seit dem Jahr 2005 dazu. Im April sank die Arbeitslosenquote auf 3,2 Prozent – den niedrigsten je in diesem Monat gemessenen Wert. In vielen Städten und Landkreisen herrscht Vollbeschäftigung.

Die ausgezeichnete wirtschaftliche Lage hat direkte Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Menschen. Um 8,6 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt sind in Bayern die Einkommen. Um fast 60.000 Euro mehr Nettovermögen besitzen die Haushalte im Freistaat. Entsprechend ist das Risiko, in Armut zu geraten, in Bayern geringer als in jedem anderen Bundesland. Nur 5,2 Prozent der Bürger sind auf die staatliche Mindestsicherung angewiesen.

Wenig Armut im Alter

Von dieser Wirtschaftsstärke profitieren die Menschen auch im Alter. Lediglich 2,8 Prozent der über 65-Jährigen nehmen Leistungen der Grundsicherung im Alter in Anspruch. Das sind weniger als im Bundessschnitt. Die durchschnittlichen Haushaltseinkommen der Senioren liegen dagegen mit 2493 Euro um 148 Euro über dem Vergleichswert in Westdeutschland.

Ein für die Staatsregierung besonders wichtiges Feld ist die Familienpolitik. Fast fünf Milliarden Euro wird der Freistaat in diesem und im kommenden Jahr für Familien ausgeben. Annähernd vier Milliarden Euro entfallen dabei auf die Betreuung von Kindern. So ist die Zahl der Kindertageseinrichtungen in Bayern von 7708 im Jahr 2007 auf 9272 im Jahr 2016 gestiegen. Gab es im Jahr 2004 knapp 600 Schulen mit Ganztagsangeboten, sind es inzwischen mehr als 2300.

Die meisten Mütter arbeiten

91,8 Prozent der Familien mit Kindern bestreiten in Bayern ihren Lebensunterhalt überwiegend aus Erwerbs- und Berufstätigkeit. 73,4 Prozent der Mütter von minderjährigen Kindern gehen arbeiten, eine im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet überdurchschnittlich hohe Quote. Entsprechend gering ist für Kinder das Armutsrisiko. Mit einer Gefährdungsquote von 11,9 Prozent für unter 18-Jährige steht das Land im Bundesvergleich am besten da.

„Bayern ist Familienland Nummer 1“, sagt Sozialministerin Müller. Der Freistaat unterstützt Eltern und Kinder auf vielfältige Weise. So gewährt das Land neben dem Landeserziehungsgeld auch das bayerische Betreuungsgeld. Es unterstützt die Eltern, welche die Betreuung ihres ein- oder zweijährigen Kindes selbst übernehmen oder privat organisieren, und macht 150 Euro im Monat je Kind aus. Bis Ende des vergangenen Jahres konnten bereits mehr als 112.000 Anträge genehmigt werden.

Zufriedene Zuwanderer

Bayerns wirtschaftliche und finanzielle Stärke, die sich auch darin zeigt, dass der Freistaat allein von 2012 bis 2016 Schulden in Höhe von 3,6 Milliarden Euro getilgt hat, hilft auch bei einer der wichtigsten aktuellen Aufgaben: der Integration der vielen Zuwanderer. In Bayern leben etwa 2,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 20 Prozent. Der überwiegende Teil, nämlich 70 Prozent, ist zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit seinem Leben in Bayern. Das ergab zuletzt eine Studie im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS).

Ein entscheidender Faktor für das Zusammenleben ist die Einbindung der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt. Hier nimmt Bayern bundesweit eine Spitzenstellung ein. 61,6 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund im Freistaat haben eine abgeschlossene Berufsausbildung. 8,6 Prozent sind arbeitslos (bundesweit: 14,6 Prozent) und 7,2 Prozent von ihnen beziehen Hartz IV (bundesweit 12,8 Prozent).

Auf dem Weg zu einer perfekt integrierten Gesellschaft hat Bayern drei Viertel geschafft.

Joachim Schulte, Studienleiter

Auch bei der Aufnahme von Flüchtlingen leistet der Freistaat Beispielhaftes. Gemeinsam mit der bayerischen Wirtschaft und den Arbeitsagenturen hat die Staatsregierung die Initiative „Integration durch Ausbildung und Arbeit“ gestartet. Allein im Jahr 2016 fanden darüber mehr als 60.000 Flüchtlinge einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Das ursprüngliche Ziel wurde damit um das Dreifache übertroffen. Auch mit Blick auf die Flüchtlinge gilt der Satz von Sozialministerin Emilia Müller: „Bayern ist das Land der gelingenden Integration.“ Oder wie es der Leiter der HSS-Studie, der Berliner Forscher Joachim Schulte formuliert: „Auf dem Weg zu einer perfekt integrierten Gesellschaft hat Bayern drei Viertel geschafft.“