Das Kloster Fürstenfeld in Fürstenfeldbruck. (Bild: Imago/fossiphoto)
OB-Wahl

Fit in Fürstenfeldbruck

Viel Neues plant Erich Raff (CSU) für Fürstenfeldbruck. Am 21. Mai entscheiden die Brucker in einer Stichwahl, ob der amtierende Oberbürgermeister auf dem Chefposten bleibt. Der BAYERNKURIER hat nachgefragt, welche Themen bei ihm Priorität haben.

„Es ist toll, was in der Stadt passiert und es lohnt sich, in Fürstenfeldbruck zu wohnen und zu investieren.“ Dass diese Aussage möglichst alle Menschen treffen, die in Fürstenfeldbruck leben, sieht Erich Raff (CSU) als seine größte Herausforderung. Er leitet die Geschicke von Fürstenfeldbruck seit September 2015 als kommissarische Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters Klaus Pleil (BBV). Dieser wurde kürzlich offiziell vom Stadtrat seines Amtes entlassen, ohne Widerspruch, da der erlittene schwere Herzinfarkt ihn an der Ausübung der Amtsgeschäfte auch künftig hindern wird.

Ob der 63-Jährige Raff auch weiterhin die Amtsgeschäfte führen wird, dann hauptamtlich, entscheiden die Bürger am 21. Mai. Dann stellen sich die beiden Kandidaten einer Stichwahl, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen bekamen. Erich Raff (CSU) bekam am 7. Mai 43,4 Prozent der Stimmen, der Gröbenzeller Kandidat Martin Runge (BBV und Grüne) landete mit 29,9 Prozent auf Rang zwei.

Fit für Bruck.

Wahlkampfslogan von Erich Raff (CSU)

Noch einmal als Oberbürgermeister zu kandidieren, statt den Ruhestand mit der Familie zu genießen, hat der ehemalige Kriminalhauptkommissar in enger Abstimmung mit seiner Ehefrau und seinen Kindern getroffen. „Ich habe festgestellt, dass man die Bürger, Unternehmer und Vereine in Fürstenfeldbruck von Ideen begeistern kann, wenn es darum geht, die Stadt voran zu bringen“, sagt er. Chancen rechnet sich Raff nicht nur wegen seiner Erfahrung aus. Seit 1996 war er für die CSU Mitglied im Stadtrat, bis er 2014 das Amt des Vize-Bürgermeisters übernahm. Er schätzt sich als zielstrebig, kommunikativ und vor allem teamfähig ein. Der BAYERNKURIER hat mit Erich Raff über seine Pläne gesprochen und welche Eigenschaften ihn in seinem Amt auszeichnen.

Sie werben mit dem Slogan „Fit für Bruck“. Welche Themen haben für Sie Priorität und was wollen Sie als Oberbürgermeister in Fürstenfeldbruck voranbringen?

Mir ist vor allem der Bau des Sportzentrum III im Brucker Westen wichtig. Dort wollen wir eine vereinseigene Halle bauen, damit wir nicht mehr auf die Schulen angewiesen sind. Sie soll Schießstände und Fußballplätze haben und auch Kegler sollen sie nutzen können.

Und natürlich stehen auch allgemeine Aufgaben an: Wir müssen eine neue Schule bauen und die Straßen rund um den Sulzbogen müssen saniert werden. Aber dabei braucht es keine besondere Initiative, sondern das sind die Gegebenheiten, die es in jeder Kommune gibt, wie auch der soziale Wohnungsbau.

Welche von Oberbürgermeister Klaus Pleil angefangenen Projekte wollen Sie zu Ende bringen?

Auf alle Fälle die Gestaltung des Viehmarktplatzes und das Kino. Dort haben wir für die Umbaumaßnahmen einen Interessenten gefunden, sodass voraussichtlich Ende September der erste Film gezeigt werden kann.

Welche Eigenschaften bringen Sie mit, die Sie für das Amt des Oberbürgermeisters qualifizieren?

Ich bin teamfähig und für alles offen. Beispielsweise habe ich das Kino nicht abgelehnt, weil wir bereits ein Kulturzentrum mit vielen Angeboten haben. Die Mehrheit des Stadtrates wollte das Kino unbedingt haben. So habe ich mich dahinter geklemmt und mit dem neuen Interessenten etwas Gutes auf die Beine gestellt. Und ich plane vorausblickend, wie beim Thema Fliegerhorst. Das geht nicht, ohne die umliegenden Gemeinden einzubinden. Ich habe mich bereits vor einem Jahr mit den Bürgermeistern zusammengesetzt. Nachdem die Bundeswehr den Standort verlassen hat, werden wir jetzt gemeinsam das Areal weiterentwickeln.

Neue Wahlbezirke in Fürstenfeldbruck

Nicht jeder Brucker kann in seinem angestammten Wahllokal abstimmen. Wer in welches Lokal muss, steht auf den Wahlbenachrichtigungskarten, die bereits verteilt sind. Grund dafür ist, dass sich die Wahlbezirke geändert haben. Denn in den diversen Bereichen wohnten zuletzt unterschiedlich viele Wahlberechtigte.

Bei der Stichwahl am 21. Mai wird nur der Fürstenfeldbrucker Oberbürgermeister gewählt, nicht der Stadtrat. Bis zur nächsten Kommunalwahl im Frühjahr 2020 gilt weiterhin die Zusammensetzung des Fürstenfeldbrucker Stadtrates, die sich aus dem Wahlergebnis vom 16. März 2014 ergibt.