Kurt Gribl zieht Bilanz
Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) sieht sein schwarz-rot-grünes Rathausbündnis zur Mitte der Amtsperiode auf einem guten Weg. Als Vorbild für andere Großstädte will er solch ein Dreierbündnis aber nicht empfehlen. Als wichtigstes Thema der kommenden Jahre nennt Gribl die Schaffung von Wohnraum.
Augsburg

Kurt Gribl zieht Bilanz

Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) sieht sein schwarz-rot-grünes Rathausbündnis zur Mitte der Amtsperiode auf einem guten Weg. Als Vorbild für andere Großstädte will er solch ein Dreierbündnis aber nicht empfehlen. Als wichtigstes Thema der kommenden Jahre nennt Gribl die Schaffung von Wohnraum.

Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) sieht sein schwarz-rot-grünes Rathausbündnis zur Halbzeit der Wahlperiode auf einem guten Weg – als Modell für andere Großstädte will er solch ein Dreierbündnis aber nicht empfehlen. Die Koalition aus CSU, SPD und Grünen sei derzeit die richtige Lösung für Augsburg, aber „keine Konstellation mit Modellcharakter für andere Städte“, sagte Gribl am Freitag. Er maße sich nicht an, anderen Kommunen eine Koalition zu empfehlen.

Der Erfolg meiner Arbeit bemisst sich nach meiner Auffassung nicht nur in gelungenen Projekten. Sondern darin, wie die Bürgerinnen und Bürger am Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit teilhaben können.

Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg

Gribl hatte nach der Wahl im März 2014 die Grünen mit in die Stadtregierung genommen, obwohl er deren Stimmen rechnerisch nicht gebraucht hätte. Dadurch gibt es im Stadtrat nun nur noch eine aus mehreren Splittergruppen bestehende Opposition. Ein Problem für die Demokratie sieht Gribl in der geschwächten Opposition nicht. Wenn eine kleinere Gruppe wie die Grünen nun als Regierungspartner Themen einbringen und umsetzen könne, sei das vielmehr „ein Stück mehr Demokratie“.

Die Augsburg-Bilanz: fünf Fragen, fünf Antworten

Herr Gribl, was haben Sie in den vergangenen drei Jahren erreicht?

Der Erfolg meiner Arbeit bemisst sich nach meiner Auffassung nicht nur in gelungenen Projekten. Sondern darin, wie die Bürgerinnen und Bürger am Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit teilhaben können. Und darin, ob ich Worten auch Taten folgen lasse. Wenn beides der Fall ist, habe ich viel erreicht.

Was waren Ihre wichtigsten Projekte?

Wir haben in dieser und der vergangenen Legislaturperiode Jahrhundertprojekte angestoßen: Den Hauptbahnhof- und Kö-Umbau, die Uni-Klinik, die Theatersanierung, das 300-Millionen-Programm für unsere Schulen, den Innovationspark und vieles mehr. Aber es geht mir nicht nur um die großen Themen. Auch unsere Stadtteile müssen an gelingender Politik teilhaben. Deswegen ist es mir auch wichtig, dass wir kleinere Projekte voranbringen.

Was möchten Sie noch voranbringen?

Ausreichend Wohnraum für unsere wachsende Stadt, das ist das Thema das uns in den kommenden Jahren mit am stärksten beschäftigen wird. Unsere „Offensive Wohnraum“ soll ein Augsburger Weg sein, der auf grundhafte Weise Lösungen schafft und dabei auch pragmatische Wege geht. Wir werden dafür so viel Geld in den Wohnungsbau stecken, wie notwendig und auch haushalterisch vertretbar ist. Wir werden bereits bei der Infrastrukturentwicklung stark gefordert sein. Unser Ziel ist es dabei natürlich, soviel Fördermittel wie möglich nach Augsburg zu bringen. Zusätzlich setzen wir auch auf den freien Wohnungsbau.

Wo fühlen Sie sich in Augsburg besonders wohl, welcher Ort hier erfüllt Sie mit Zufriedenheit?

Ehrlich gesagt: Mein Garten zu Hause. Bei der Arbeit dort mit anzupacken, gerne auch ohne Handschuhe, das verschafft mir tiefe Ausgeglichenheit.

Was gibt Ihnen Kraft für Ihre weitere Arbeit?

Ich freue mich über die positive Entwicklung unserer Stadt. Die anerkennenden Stimmen von vielen Besuchern machen mich stolz. Die Begegnungen mit den „ganz normalen“ Augsburgern und das gelegentlich ein oder andere Schulterklopfen motivieren mich tagtäglich.

(dpa/heha)

Experte für Kommunales

Das Interview ist ein Auszug aus einer Pressemitteilung der Stadt Augsburg im Nachgang zur Pressekonferenz am 21. April. Der 52-jährige Gribl ist einer der fünf Stellvertreter von CSU-Parteichef Horst Seehofer. Im Sommer soll er von Nürnbergs OB Ulrich Maly (SPD) den Vorsitz des Bayerischen Städtetages übernehmen.