Der neue Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken, Joachim Unterländer (3.v.l.) mit Präsidium. (Bild: Alexandra Hofstätter, Landeskomitee/fkn)
Katholiken

Neuer Mann für das Miteinander

Mit Joachim Unterländer hat das Landeskomitee der Katholiken in Bayern einen neuen Vorsitzenden und jemanden an der Spitze, "der den Glauben lebt und die Menschen zusammenführt". Er sieht die Herausforderungen in den Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelten.

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern hat einen neuen Vorsitzenden: Joachim Unterländer, CSU-Landtagsabgeordneter und sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Die Mitglieder der Versammlung in Eichstätt wählte Unterländer mit 32 von 63 abgegebenen Stimmen an die Spitze der katholischen Laien im Freistaat. Renate Oxenknecht-Witzsch, 64, Professorin für Recht an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, erhielt 31 Stimmen.

Das Landeskomitee ist ein wesentlicher Bestandteil des kirchlichen Lebens, und die Kirche steht mitten in der Gesellschaft. Wir sind hier noch eine Volkskirche.

Joachim Unterländer

Der neue Vorsitzende sieht in einer Stärkung der „katholischen Netzwerke“ und einer „Renaissance des politischen Katholizismus“ ein „unheimliches Potential“. Die Kirche habe sich sehr wohl einzumischen, sagte Unterländer. Denn ohne die kirchliche Stimme sei die Gesellschaft ärmer. Zugleich versicherte der CSU-Politiker, dass er „ohne Parteipolitisierung“ sein Amt ausüben werde: Es gehe darum, „Positionen parteiübergreifend und im Dialog miteinander“ zu vermitteln. Die Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelten durch Globalisierung und Digitalisierung und die Flüchtlings- und Asylsituation zählte Unterländer zu den Themen, um die sich das Landeskomitee kümmern müsse. Das enorme ehrenamtliche Potential im Bereich der Kirche für die Integration müsse hier besonders gefördert werden. Zudem sagte Unterländer, dass ein Diakonat von Frauen diskutiert werden müsse.

Stamm und Kreuzer gratulieren

Landtagspräsidentin Barbara Stamm gratuliert ihrem Abgeordnetenkollegen Joachim Unterländer zur Wahl zum Vorsitzenden des Landeskomitees der Katholiken in Bayern. Schon als Vorsitzender des Sozialausschusses im Bayerischen Landtag habe er hervorragende Arbeit geleistet und gezeigt, wie wichtig das Miteinander in unserer Gesellschaft ist.

Joachim Unterländer ist eine Persönlichkeit, der den Glauben lebt und die Menschen zusammenführt.

Barbara Stamm, Landtagspräsidentin

Die Katholiken bräuchten eine solche Persönlichkeit, die deutlich mache, dass die Kirche für alle Menschen da sei und in der Mitte des Lebens stehe, sagte Stamm. Auch Thomas Kreuzer, der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, gratulierte Unterländer zu seiner Wahl. Er sei ein überzeugter und überzeugender Katholik, der seinen Glauben in allen Bereichen seines Wirkens lebe, so Kreuzer.

Der 59-jährige Unterländer ist Mitglied im Vorstand des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising und Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Im Landeskomitee war er bislang stellvertretender Vorsitzender. Seit 1994 ist er Mitglied des Bayerischen Landtags, er ist Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend, Familie und Integration sowie sozialpolitischer Sprecher und Beauftragter für Fragen der katholischen Kirche der CSU-Landtagsfraktion. Der gebürtige Münchner ist verheiratet und hat eine Tochter.

Wahl der Stellvertreter

Bei der Präsidiumswahl wurden auch die drei stellvertretenden Vorsitzenden neu bestimmt. Gewählt wurden: Michael Eibl, Mitglied im Diözesankomitee der Katholiken in Regensburg (37 Stimmen), Monika Meier-Pojda, Geschäftsführerin des Sozialdiensts katholischer Frauen im Landesverband Bayern (33 Stimmen im dritten Wahlgang), Elfriede Schießleder, Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (45 Stimmen). Schießleder hatte den Stellvertreterposten bereits in der ablaufenden Amtsperiode inne.

Wahl der Verbändevertreter

Neben dem Präsidium wurden die zehn Verbändevertreter im Geschäftsführenden Ausschuss des Landeskomitees gewählt: Willi Breher, Geschäftsführer des Kolpingwerks, Landesverband Bayern; Martin Choroba, Vorsitzender des Bunds Katholischer Unternehmer, Diözesangruppe München und Freising; Dagmar Dengel, Delegierte der Katholischen Jügendfürsorge, Landesverband Bayern; Paul Elbert, Vertreter der Katholischen Erwachsenenbildung Bayern; Lieselotte Feller, stellvertretende Landesvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes, Landesverband Bayern; Gisela Häfele, Diözesan- und Landesvorsitzende der Katholischen Elternschaft in Bayern; Jens Hausdörfer, geistlicher Verbandsleiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend Bayern; Elisabeth Maskos, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen, Landesverband Bayern; Wilfried Mück, Verwaltungsdirektor des Deutschen Caritasverbandes, Landesverband Bayern; Brigitte Tarras, zweite Landesvorsitzende des Berufsverbands katholischer Arbeitnehmerinnen in der Hauswirtschaft.

Zusammenschluss der Diözesanräte

Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern ist der Zusammenschluss der Diözesanräte der bayerischen Bistümer und der auf Landesebene tätigen kirchlich anerkannten Organisationen und Einrichtungen. Es ist das von der Bayerischen Bischofskonferenz anerkannte Organ im Sinne des Konzilsdekrets über das Apostolat der Laien und die oberste gewählte Vertretung der 6,5 Millionen Katholiken in Bayern. Gegründet wurde es 1951.

Das Landeskomitee hat die Aufgabe die Entwicklungen im gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Leben zu beobachten und Anliegen der Katholiken von landespolitischer Bedeutung in der Öffentlichkeit zu vertreten. Zudem soll es für das apostolische Wirken der Kirche und der Katholiken in der Gesellschaft Anregungen geben und die Bayerische Bischofskonferenz in Fragen des kirchlichen, gesellschaftlichen und staatlichen Lebens beraten.