Die sinkenden Milchpreise machen Deutschlands Bauern zu schaffen. (Foto: LVBM, www.milchland-bayern.de)
Agrarpolitik

Mehr Unterstützung für Deutschlands Milchbauern

Deutschlands Landwirte und Milchbauern erhalten mehr Unterstützung aus Berlin. Der Bund verdoppelt die Subventionen der EU auf insgesamt 116 Millionen Euro. Agrarminister Schmidt spricht von einem wichtigen Schritt in die richtige Richtung.

Deutschlands Milchbauern und andere Landwirte in Not können auf höhere Krisenhilfen bauen. Die von der Europäischen Union (EU) jüngst angekündigten 58 Millionen Euro werden aus nationalen Mitteln auf 116 Millionen Euro verdoppelt, wie das Bundesagrarministerium mitteilte.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt sprach in der Nordwest-Zeitung: von zwei Zielen, die mit den zusätzlichen Geldern erreicht werden sollen: „Wir brauchen Liquidität für die Betriebe und Impulse für eine bessere Mengendisziplin am Markt. Und wir brauchen weniger Milch für bessere Preise“, sagte der CSU-Politiker.

Zuviel Milch und fehlende Absatzmärkte

Die Details der Umsetzung der zusätzlichen Unterstützung würden laut Angaben des Ministeriums derzeit noch erarbeitet. Die Verdoppelung der EU-Zahlungen ist eine Reaktion auf die Entwicklungen der letzten Jahre: Vielen Höfen macht finanziell zu schaffen, dass angesichts hoher Mengen auf den Märkten, Discounter-Preiskämpfen und des russischen Importstopps für EU-Agrarwaren im Zuge des Krim-Konflikts die Preise für Milch und andere Produkte seit Monaten im Keller sind.

Programm baut auf EU-Hilfen auf

Die EU hatte Mitte Juli ein zweites, rund 500 Millionen Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Es enthält zum einen 150 Millionen Euro für Milcherzeuger, die ihre Produktion drosseln: So sollen pro nicht produziertem Kilogramm Milch 14 Cent gezahlt werden. Die restlichen 350 Millionen Euro gehen an die EU-Staaten zur weiteren Verteilung. Der größte Betrag von knapp 58 Millionen Euro geht davon an Deutschland. Auch diese Mittel sollen an eine Mengenreduzierung oder eine zumindest stabile Produktion geknüpft werden.

Ein erstes Hilfspaket von 500 Millionen Euro hatte die EU bereits im vergangenen September beschlossen.