Deutscher Grenzpfahl an der Oder: Über die Ostgrenze reisen drei mal so viele Tschetschenen ein wie vergangenes Jahr. (Foto: Imago/JOKER/Hartwig Lohmeyer)
Migranten

Über die Polen-Route

An der deutsch-polnischen Grenzen reisen vermehrt tschetschenische Flüchtlinge illegal ein. Das Innenministerium in Potsdam warnt vor einer möglichen islamistischen Bedrohung.

Die Sicherheitsbehörden entlang der deutsch-polnischen Grenze äußern sich besorgt wegen einer zunehmenden Zahl von Tschtschenen, die teils illegal einreisen. Einem Bericht der Welt zufolge kamen in den ersten vier Monaten dieses Jahres allein nach Brandenburg 734 – drei Mal so viele wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ein Sprecher des Potsdamer Innenministeriums erklärte: „Das ist insofern bedenklich, als dass der weitaus überwiegende Teil der vom Verfassungsschutz beobachteten 70 Islamisten in unserem Bundesland aus dieser Region stammt.“

Ausgerechnet Tschetschenien

Die Bundespolizei bestätigt den wachsenden Tschetschenen-Zuzug. Unter den rund 350 an der brandenburgischen Ostgrenze aufgegriffenen illegalen Einwanderer stellten Menschen aus der Russischen Föderation die größte Gruppe dar. Diese bestehe überwiegend aus Tschetschenen. Die Abschiebung in ihre Heimat sei schwierig, weil Russland keine Pässe für Tschetschenen ausstelle. Die Illegalen einfach nach Polen zurückzuschicken, ist nach Angaben der deutschen Behörden zwar möglich. Praktisch sei das aber Unsinn, weil die Leute dann nach wenigen Tagen erneut versuchen, über die Grenze zu gelangen.

Die Zahlen der Flüchtlinge, die an der deutschen Ostgrenze ankommen, sind dabei wesentlich geringer als etwa an der Südgrenze zu Österreich. So kamen laut Welt zwischen Januar und Mai 132.000 Migranten an der bayerischen Grenze an, während es an den Übergängen von Polen nur 6300 waren.