Buchstabe A: Rund 500.000 Syrer aus der Flüchtlingswelle beziehen ALG2. (Bild: Imago/Ralph Peters)
Migration

Asyl, keine Arbeit, Sozialfall?

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer, die Hartz IV beziehen, wächst spürbar - auf rund zwei Millionen. Darunter sind auch viele Flüchtlinge - Syrer, Iraker, Afghanen - die nach Anerkennung ihres Asylantrags auf das Arbeitslosengeld 2 fallen.

Die Zahl der Ausländer, die in Deutschland von Hartz IV leben, steigt offenbar. Einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Juni rund zwei Millionen Nicht-Deutsche die auch als „Arbeitslosengeld 2“ bekannte Transferleistung, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 25,6 Prozent. Unter den Empfängern sind auch viele, die seit 2015 als Flüchtlinge in die Bundesrepublik kamen. Etwa eine Viertelmillion Syrer, aber auch 130.000 Iraker.

Einwanderung ins Sozialsystem

Die Ankunft der Menschen aus der großen Migrantenwelle im Sozialhilfe-System war erwartet worden: Bis zur Anerkennung eines Asylantrags erhalten sie Leistungen ihrer zuständigen Kommune gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz, die in der Regel unter den Hartz-IV-Sätzen liegen. Wenn die Asylbewerber jedoch anerkannt werden und sie keine Arbeit finden, können sie Hartz IV beziehen.

Schon im Sommer hatten mehrere Ministerpräsidenten wegen der Zunahme Alarm geschlagen. „Wir laufen in ein riesiges Problem, vor allem in den Stadtstaaten“, sagte Bremens Regierungschef Carsten Sieling (SPD). Die zunehmende Zahl arbeitsloser Flüchtlinge werde zur Herausforderung für den Arbeitsmarkt, mahnte Reiner Haseloff, Regierungschef in Sachsen-Anhalt.

Wir laufen in ein riesiges Problem.

Carsten Sieling, Bürgermeister Bremen

Insgesamt beziehen rund 5,9 Millionen Menschen in Deutschland Hartz IV, davon also rund ein Drittel Ausländer. Unter ihnen spielen auch Gruppen eine Rolle, die nicht mit der Flüchtlingswelle ins Land kamen – etwa 270.000 Türken, die größtenteils schon länger in der Bundesrepublik leben.

(BK)