Begleitung im Sterbeprozess – das ist der Sinn von Hospizen und palliativmedizinischen Einrichtungen. (Foto: Werner Krueper/ epd/ imago)
Palliativversorgung

Neue Hospize in Planung

Wenn Menschen unheilbar krank sind und das Leben seinem Ende zugeht, können nicht alle zu Hause gepflegt werden. Im Krankenhaus möchten hingegen die wenigsten sterben. Eine Alternative sind Hospize. In Franken werden nun zwei neue gebaut. Der Freistaat unterstützt jeden neuen Palliativplatz mit 10.000 Euro, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte.

In Franken sollen zwei Hospize für unheilbar kranke Menschen entstehen – je eines für Erwachsene und eines für Kinder. Die Einrichtung für Erwachsene wird in Coburg gebaut. In der Region gibt es einen besonders hohen Bedarf, wie eine Sprecherin von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erläuterte. Die Planungen sind bereits weit fortgeschritten: „Wir warten nur noch auf die Baugenehmigung“, sagte die Vorsitzende des Vereins „Ein Hospiz für Coburg“, Helga Schadeberg.

Außerdem ist in Franken ein neues stationäres Kinderhospiz für zwölf Kinder und Jugendliche geplant, wie die Ministeriumssprecherin ergänzte. Im Moment gibt es in ganz Bayern nur ein Hospiz für junge Patienten: In Bad Grönebach (Landkreis Unterallgäu) werden acht junge Patienten bis zu ihrem Tod gepflegt und betreut. Außerdem gibt es ambulante Kinderpalliativteams, deren Umfang und Kapazität der Freistaat permanent ausbaut.

Neues Kinderpalliativteam in Landshut

Erst Anfang April hat Gesundheitsministerin Huml den Startschuss für eine neues Kinderpalliativteam in Landshut gegeben. „Mir liegt die Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen“, erklärte Huml. „Die Betroffenen und ihre Familien brauchen eine ganz besonders einfühlsame Unterstützung. Die Hospiz- und Palliativversorgung leistet hier unschätzbar wertvolle Arbeit.“

Der Aufbau des neuen Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Kinder (SAPV KJ) in Landshut wird vom Bayerischen Gesundheitsministerium mit 15.000 Euro gefördert. Insgesamt gibt es in Bayern dann fünf solcher Teams. Ein weiteres Team in Unterfranken ist derzeit in Planung.

„Eine der sensibelsten Aufgaben überhaupt“

Huml sagte weiter: „Die Betreuung von schwerstkranken Kindern und ihren Familien ist eine der sensibelsten Aufgaben überhaupt. Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche stehen in dieser schwierigen Situation mit Rat und Tat zur Seite. Denn neben dem sterbenden Kind werden auch die Eltern und die Geschwister unterstützt. Für diesen Einsatz danke ich ganz herzlich.“ In Bayern leiden insgesamt etwa 2700 Kinder an einer lebensverkürzenden und unheilbaren Erkrankung. Pro Jahr sterben rund 600 Kinder daran.

In der Kinderhospiz- und Palliativversorgung hat der Freistaat Bayern in jüngster Zeit umfangreiche Strukturen aufgebaut: Neben dem stationären Kinderhospiz in Bad Grönebach gibt es – mit dem neuen Landshuter Team – mittlerweile 15 spezielle ambulante Kinderhospizdienste im Freistaat. Bei zahlreichen weiteren Hospizdiensten sind außerdem geschulte Kinderhospizhelfer eingebunden. Eine Kinderpalliativstation am Klinikum Großhadern in München wird voraussichtlich noch in diesem Jahr eröffnet. Wie die Ministerin weiter erklärte, unterstützt ihr Haus jeden neuen Hospizplatz mit 10.000 Euro.

2015 wurden zwei neue Hospize gegründet

Im Jahr 2015 sind in Bayern zwei neue stationäre Hospize entstanden: In Illertissen (Landkreis Neu-Ulm) und in Niederalteich (Landkreis Deggendorf). Insgesamt gibt es in Bayern aktuell 18 stationäre Hospize mit 182 Betten.

„Klar ist, dass im Rahmen des weiteren Ausbaus der Hospiz- und Palliativversorgung auch noch weitere stationäre Hospizplätze geschaffen werden müssen“, sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Die Entscheidung, ob und wo Hospize errichtet würden, liege aber bei den Krankenkassen.

(dpa/PM/wog)