Insgesamt wurden 96 Prozent nach der Ausbildung entweder sofort unbefristet oder befristet übernommen. Bild: Fotolia, Industrieblick
Ausbildung

Mehr Azubis in Bayerns Industrie

Der Fachkräftemangel und Unsicherheit vor Bayerns Konjunktur bremst fast jeden zweiten Unternehmer in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie Ausbildungsverträge abzuschließen. Dennoch wurden im vergangen Jahr 3,2 Prozent mehr Verträge abgeschlossen als im Vorjahr. Und wer eine Ausbildung beginnt, wird ziemlich sicher übernommen: das war bei 96 Prozent der Azubis 2015 der Fall.

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie wurden 2015 knapp 14.700 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Die Ausbildung in der M+E Industrie befindet sich damit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Für 2016 rechnen wir mit einem weiteren Anstieg um 1,6 Prozent und daher mit einem neuen Rekordwert“, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm.

Wegen hoher Unsicherheit über die Zukunft der Konjunktur, schlossen Unternehmer nicht noch mehr Ausbildungsverträge ab. Außerdem bremste der Nachwuchsmangel die Unternehmen. Fast 45 Prozent der Betriebe fehlten geeignete Bewerber.

Zahl der unbefristeten Arbeitsverträge sinkt

Während 2014 noch knapp 60 Prozent der Unternehmen ihren Azubis im Anschluss an die Ausbildung einen unbefristeten Arbeitsvertrag anbieten konnten, werden dies 2016 laut Umfrage nur noch 45 Prozent machen können. Immerhin übernahm 2015 knapp die Hälfte der Unternehmen ihre Azubis sofort unbefristet. Insgesamt wurden 96 Prozent nach der Ausbildung entweder sofort unbefristet oder befristet übernommen. „Das ist ein deutliches Signal, dass M+E Betriebe dem Erfolg vertrauen und ihre selbst ausgebildeten Fachkräfte langfristig an das Unternehmen binden wollen“, betont Brossardt.

Medienkompetenz ist Schlüsselqualifikation

Die Azubi-Gehälter liegen laut Brossardt auf einem hohen Niveau. Im Durchschnitt verdiene ein Auszubildender über die gesamte Ausbildungszeit rund 1.015 Euro im Monat. Der bayme vbm Hauptgeschäftsführer weist zugleich auf steigende Anforderungen hin: „In Zukunft wird es noch wichtiger, junge Menschen fit für die neuen Anforderungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarkts zu machen.“ Als Beispiel nennt er die Digitalisierung, die auch die Ausbildung verändern wird. „Azubis in der M+E Industrie müssen sich verstärkt mit technologischen Trends auseinandersetzen. Auch die Medienkompetenz ist eine wichtige Schlüsselqualifikation, die in nahezu allen Ausbildungsberufen benötigt wird. Aus diesem Grund unterstützen die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber Projekte, wie zum Beispiel den ‚Medienführerschein Bayern für Berufliche Schulen‘, die diese Kompetenzen fördern“, erklärt Brossardt.