Nur zu erahnen: Pekings Tiananmen-Platz im allgegenwärtigen Smog. (Bild: Imago/Kyodo News)
Pariser Klimakonferenz

Alarmstufe Rot in Peking – Erster Entwurf in Paris

Zum ersten Mal in seiner Geschichte herrscht Alarmstufe Rot im ohnehin Smog-geplagten Peking. Für die Bevölkerung der chinesischen Hauptstadt greifen jetzt strikte Begrenzungen beim Autofahren und dem Wasserverbrauch, Schulen bleiben geschlossen. Die Schmutzwolke zeigt einmal mehr, wie wichtig verbindliche Ergebnisse der Pariser Klimakonferenz sind. Jetzt gibt es einen ersten Entwurf.

Smog-Alarm in Chinas Hauptstadt: Peking versinkt in einer dichten Wolke aus Staub und Abgasen. Für die Bevölkerung der 22-Millionen-Stadt ist das eigentlich nichts Ungewöhnliches: Neu ist aber die Dichte der Smog-Wolke – und die Auswirkungen auf die Menschen.

Erstmals in der Geschichte der Stadt haben die Behörden jetzt die höchste Stufe „Rot“ ausgerufen. Das bedeutet unter anderem, dass nur noch eine bestimmte Anzahl der Millionen in Peking zugelassenen Autos fahren dürfen – an einem Tag jene mit geraden Kennzeichennummern, am nächsten Tag die mit ungeraden. Zudem wurden alle Schulen und Kindergärten geschlossen, damit die Kinder daheim bleiben können.

Die chinesischen Behörden berichteten, dass auch „einige Fabriken“ ihre Produktion herunterfahren oder sogar stoppen mussten.

Paris präsentiert ersten Entwurf

Die Nachrichten aus China machen einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, dass sich die Teilnehmer der Weltklimakonferenz auf konkrete Ergebnisse verständigen. Jetzt, zur Halbzeit des Treffens, gibt es erste Erfolge zu vermelden: Wie mehrere Medien berichten, haben sich die Unterhändler der fast 200 Staaten auf einen ersten Entwurf für ein Abkommen geeinigt. „Dieser Text unterstreicht den Willen aller Beteiligten, zu einer Verständigung zu kommen“, sagte etwa die französische Chefunterhändlerin Laurence Tubiana der Nachrichtenagentur dpa.

Der ganze große Wurf ist der Entwurf aber noch nicht: Mehrere Hunderte Punkte sind weiterhin offen, die Verhandlungen gehen unvermittelt weiter – in kleinen Gruppen und Schichten versuchen die Teilnehmer, Kompromisse für die verschiedenen Zielsetzungen der Staaten zu finden. Der chinesische Chefdelegierte Su Wie sagte etwa, die Verhandlungen seien zwar schwierig gewesen, „haben aber sehr gute Ergebnisse gebracht und so eine gute Basis für die nächste Woche gelegt“. Zum ersten Mal gibt es auch Bewegung bei den beiden größten Umweltsündern USA und China.

Pekings Smog-Wolke zeigt: China muss sich bewegen

Dennoch ist der Entwurf ein erster Erfolg. Bei der letzten Weltklimakonferenz 2009 in Kopenhagen waren die Staaten nicht einmal zu einer Vorlage gekommen und nahezu ergebnislos auseinander gegangen. Ziel der Konferenz ist es, die Teilnehmer zu einer Einigung auf verbindliche Ziele für die Minderung des Schadstoffausstoßes zu bringen, um die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zu beschränken. So sollen die schädlichen Folgen des Klimawandels in Grenzen gehalten werden. Gerade China als einer der größten Umweltsünder weltweit kann nun wieder einmal vor Ort in Peking beobachten, was CO2-Verschmutzung für Auswirkungen hat. Dieses Gas entsteht vor allem durch Abgase, Heizungen, Kohlekraftwerke und Industrieanlagen. Es gilt als Hauptverursacher für den Treibhauseffekt, der wiederum Auslöser des Klimawandels sein soll.