Helsinki – Geographisch weiter entfernt von einander als Finnland und Griechenland können zwei Länder in der EU kaum sein. Aber der Ausgang der Parlamentswahlen in Finnland berührt das Krisenland im Süden: Sollten die einst populistischen, aber inzwischen moderaten Wahren Finnen in die neue Regierung einziehen, schwinden die Aussichten für ein drittes Rettungspaket für Athen.
Größte Sorge der Finnen ist aber nicht Griechenland, sondern die eigene Lage, die sie fast selber zum krisenhaften EU-Peripherieland macht: Nach drei Jahren Rezession und Stagnation ist mit 0,5 Prozent auch die Wachstumsprognose für 2015 nicht berauschend. Die Wirtschaftsleistung liegt fünf Prozent unter der von 2007. Nur die Arbeitslosigkeit (10), das Haushaltsdefizit und die Verschuldung steigen. Wahlsieger Sipilä: „Finnland wieder in Form zu bringen, wird ein ‚Zehn-Jahresprojekt‘.“