Der dritte Bush im Weißen Haus?
Jeb Bush, Sohn von George und Bruder von George W. Bush, gibt seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr bekannt. Er wolle "die USA reparieren", sagt der 62-Jährige beim Auftakt seines Wahlkampfes. Vater und Bruder erwähnt er mit keinem Wort – dafür wirbt er um die traditionell eher den Demokraten zugewandten Latinos.
US-Präsidentenwahl

Der dritte Bush im Weißen Haus?

Jeb Bush, Sohn von George und Bruder von George W. Bush, gibt seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr bekannt. Er wolle "die USA reparieren", sagt der 62-Jährige beim Auftakt seines Wahlkampfes. Vater und Bruder erwähnt er mit keinem Wort – dafür wirbt er um die traditionell eher den Demokraten zugewandten Latinos.

Der ehemalige US-Gouverneur Jeb Bush will nach seinem Vater George und seinem Bruder George W. der dritte US-Präsident aus der Familie werden. Der 62-Jährige gab seine Kandidatur am Montag in Florida bekannt, dem Bundesstaat, den er von 1999 bis 2007 regierte. Bush versprach Umwälzungen in Washington, sollte er 2016 gewählt werden. Die „statische Hauptstadt dieses dynamischen Landes“ müsse als Quelle von Problemen ausgetrocknet werden, sagte er. Es brauche einen Präsidenten, der die gesamte Regierungskultur in Washington ändere. Bei dem Auftritt am Miami-Dade College war keiner der beiden ehemaligen Präsidenten anwesend, aber Jebs 90-jährige Mutter Barbara.

Ein weiterer Schwerpunkt soll die Außenpolitik werden. „Unsere Feinde haben keine Angst mehr vor uns und unsere Freunde trauen uns nicht mehr“, erklärte Bush zuvor in einem Schreiben seines Wahlkampfteams an Anhänger, in das die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt. Darin kündigte er zudem an, bis zu 19 Millionen neue Stellen in den USA schaffen zu wollen.

Mit Bush gehen nun bereits elf Republikaner in das Rennen um die Kandidatur ihrer Partei. Umfragen zufolge liegt er faktisch gleichauf mit einer Reihe seiner Mitbewerber. Viele Parteifreunde sind skeptisch, ob sie einen dritten Bush aufstellen sollen, nachdem die Vorgänger mit schlechten Umfragewerten aus dem Amt schieden. Jeb Bush versucht, die Hispanics im Lande auf seine Seite zu ziehen, inzwischen die größte Minderheit in den USA. Er spricht selbst fließend Spanisch und ist seit mehr als vier Jahrzehnten mit seiner aus Mexiko stammenden Ehefrau verheiratet.

Auf Seite der Demokraten gilt die ehemalige Außenministerin und frühere First Lady Hillary Clinton als aussichtsreichste Kandidatin. Gewählt wird im November 2016, Amtsinhaber Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten.