Konzertsaal-Debatte geht weiter
Eine spektakuläre Wende in der Konzertsaal-Debatte bahnt sich an: Führende CSU-Politiker schlagen einen Standort im Münchner Olympiapark vor - der Anstoß hierfür sei aus der Zivilgesellschaft gekommen. Doch wäre eine solche Lösung gestalterisch ein großer Wurf? Weitere Standorte werden ebenfalls diskutiert.
Kultur in München

Konzertsaal-Debatte geht weiter

Eine spektakuläre Wende in der Konzertsaal-Debatte bahnt sich an: Führende CSU-Politiker schlagen einen Standort im Münchner Olympiapark vor - der Anstoß hierfür sei aus der Zivilgesellschaft gekommen. Doch wäre eine solche Lösung gestalterisch ein großer Wurf? Weitere Standorte werden ebenfalls diskutiert.

„Im Olympiapark wäre städtebaulich, verkehrlich und gestalterisch ein großer Wurf – eine Lösung mit Weltakustik und Weltarchitektur vor einer Weltkulisse möglich“, sagt Kultusminister Ludwig Spaenle. Der Anstoß sei aus der Zivilgesellschaft gekommen, es gebe einen Beschluss des örtlichen Bezirksausschusses. Das sei auch mit der Stadt-CSU abgesprochen, so Spaenle, der auch Münchner CSU-Chef ist.

Um den Konzertsaal-Standort wird seit Jahren gerungen. Zuletzt sah es nach Gesprächen von Ministerpräsident Seehofer mit Münchens Oberbürgermeister Reiter so aus, dass kein neuer Saal gebaut, sondern der Gasteig saniert werde. Dagegen waren Teile der örtlichen Kulturszene Sturm gelaufen. Unterstützung erhielten die Kritiker durch eine von Stadt und Freistaat in Auftrag gegebene Studie, die eine Sanierung zwar als machbar, aber nicht als optimal bezeichnete.

Jetzt deutete der Ministerpräsident bei der CSU-Klausur in Andechs an, die Standort-Suche wieder aufzunehmen. „Ich lege größten Wert darauf, dass der nicht wieder versemmelt wird“, so Seehofer. Intern sagte er laut einem Bericht des Münchner Merkur nach Lektüre der Studien-Ergebnisse über die Gasteig-Lösung mehrfach: „Eigentlich geht’s – aber man sollte es nicht tun.“

Der Ort, den Spaenle und die Münchner CSU nun ins Visier genommen haben, ist das Eislaufzentrum südlich der BMW-Welt. Es soll voraussichtlich 2018 abgerissen werden. An Straße und U-Bahn ist das Areal gut angebunden. CSU-Fraktionschef, Stadtrat Hans Podiuk: „Wir als CSU werden von unserer Seite alles unternehmen, um den Vorschlag zu beför­dern. Gleichzeitig werden wir auch die Sanie­rung des Gasteigs anpacken, so dass auch die Münchner Philhar­moniker eine zeitgemäße und optimale Spielstätte bekommen.“

Als weitere Standorte im Rennen sind bisher: der Parkplatz an der Münchner Freiheit, der im Norden an den Spielplatz neben dem „Café Münchner Freiheit“ angrenzt; der ehemalige Zelt-Standort des Deutschen Theaters in Fröttmaning – durch U-Bahn und Autobahn verkehrsgünstig gelegen; das Deutsche Museum und der Finanzgarten. Gegen letzteren stellt sich allerdings Seehofer immer deutlicher. Er befürchtet massive Verwerfungen wegen Natur- und Landschaftsschutz. Er bekräftigte aber seine Zusage, es werde einen großen Konzertsaal geben.