VW gibt Abgasmanipulationen zu
Im Skandal um manipulierte Abgastests muss VW die Notbremse ziehen. Vorerst wird der Verkauf von Diesel-Autos mit Vierzylinder-Motoren in den USA gestoppt. Die drohende Strafe könnte sogar den Riesenkonzern in Schwierigkeiten bringen - von bis zu 18 Milliarden Euro ist die Rede. Neben VW ist auch die Marke Audi betroffen.
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VW gibt Abgasmanipulationen zu

Im Skandal um manipulierte Abgastests muss VW die Notbremse ziehen. Vorerst wird der Verkauf von Diesel-Autos mit Vierzylinder-Motoren in den USA gestoppt. Die drohende Strafe könnte sogar den Riesenkonzern in Schwierigkeiten bringen - von bis zu 18 Milliarden Euro ist die Rede. Neben VW ist auch die Marke Audi betroffen.

Gegenwind für den Volkswagen-Konzern in den USA: Ein Sprecher des Konzerns bestätigte jetzt Medienberichte, wonach das Unternehmen Abgasuntersuchungen für seine Modelle massiv manipuliert haben soll. Betroffen seien aktuelle Modelle der Marken VW und Audi. Die Wolfsburger hatten eingeräumt, dass Abgaswerte von Diesel-Autos in den Vereinigten Staaten für Fahrzeugtests manipuliert worden waren. Volkswagen werde bis auf weiteres keine Gebrauchtwagen dieser Typen mehr verkaufen, teilte der Konzern mit.

Die Börse reagierte zu Beginn der neuen Handelswoche prompt: Die VW-Vorzugsaktie brach am Montag in Frankfurt um bis zu 19 Prozent ein. Analysten und Händler zeigten Unverständnis und Ungläubigkeit angesichts des Eingeständnisses von Volkswagen, mit Hilfe einer  speziellen Software die Resultate von Abgastests bei Diesel-Autos in den USA geschönt zu haben.

Bei der US-Umweltbehörde EPA läuft eine Untersuchung gegen den Konzern unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Klimaschutzgesetz „Clean Air Act“. Dem Dax-Unternehmen drohen daher schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden – nicht nur auf dem chronisch schwächelnden US-Markt, wo VW bisher ohnehin hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt.

Rücktrittsforderungen an VW-Chef Winterkorn

Kritik an dem Verhalten des VW-Vorstands kommt auch von Branchenexperten. Ferdinand Dudenhöffer etwa, Autoexperte von der Universität Duisburg-Essen, fordert sogar den Rücktritt der Konzernspitze. „Jeder Politiker könnte bei einer solchen Angelegenheit nicht in seinem Amt bleiben“, sagte Dudenhöffer der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung mit Blick auf VW-Chef Martin Winterkorn. Winterkorn sei auch Chef der Entwicklungsabteilung von VW. „Dieser Bereich ist für die Software der Motorsteuerung zuständig“, betonte Dudenhöffer. „Entweder  Winterkorn wusste, was passiert ist. Das wäre schlecht für ihn. Oder er wusste nicht, was passiert ist. Das wäre noch schlechter. Denn dann hätte er seinen Laden nicht im Griff.“