Die neuen Audi-Modelle sind schwer gefragt. Ebenso wie BMW in München feiern die Ingolstädter neue Absatzrekorde. Bild: Audi AG
Absatzrekorde

BMW und Audi trotzen China-Flaute

Die bayerischen Automobilhersteller trotzen allen Wirtschafts-Flauten: Obwohl der für sie wichtige chinesische Markt immer mehr zu schwächeln beginnt, feierten BMW und Audi im August neue Absatzrekorde. Niemals zuvor hatten sie weltweit mehr Fahrzeuge ausgeliefert.

Um 1,4 Prozent gingen für BMW im August die Umsätze in China zurück, Audi verkaufte 4,1 Prozent weniger Autos im Reich der Mitte. Auch in Russland lief es aufgrund der Wirtschaftskrise und des Rubelverfalls nicht rund. Das waren dann aber auch schon die schlechten Nachrichten, das Positive überwog ganz klar: „Obwohl die wirtschaftliche Lage in einigen Märkten herausfordernd bleibt, verkaufen wir weltweit kontinuierlich mehr Fahrzeuge als jemals zuvor“, heißt es bei BMW in München. Aus Ingolstadt kommen ähnliche Töne: „Auch in Zeiten großer Volatilität auf wichtigen Märkten hat Audi seine weltweiten Verkäufe im August weiter gesteigert.“

Plus von mehr als sieben Prozent bei BMW

Die Ingolstädter setzten im abgelaufenen Monat insgesamt 128.650 Automobile ab: Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 2,7 Prozent mehr. Bei den Münchnern lief es noch besser: Mit 156.437 Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce erzielten sie ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem August 2014. In den ersten acht Monaten des Jahres verkaufte die BMW Group 1.429.390 Autos und stellte mit einem Plus von 7,4 Prozent eine weitere Bestmarke auf.

Wir sehen ausgezeichnete Wachstumsraten in Europa

Ian Robertson

„Wir sehen ausgezeichnete Wachstumsraten in Europa“, nannte BMW-Vorstandsmitglied Ian Robertson einen der Gründe für den Erfolg des Münchner Konzerns. Auch viele asiatische Märkte sowie die NAFTA Region würden sich sehr positiv entwickeln, „während die zügige Normalisierung auf dem chinesischen Markt für Gegenwind sorgt“, so Robertson. Er rechnet für das übrige Jahr mit einem weiteren globalen Absatzwachstum. Das vor allem auch, weil mit dem BMW 7er und dem BMW X1 in den kommenden Monaten „noch zwei herausragende Modelle auf den Markt kommen“.

Auch Audi hat Pulver noch nicht verschossen

Die Ingolstädter haben ihr Pulver für dieses Jahr ebenfalls noch längst nicht verschossen: „Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt werden wir mit dem neuen Audi A4 und dem Audi- e-tron quattro concept zwei wichtige Aushängeschilder unserer Innovationsstrategie präsentieren“, kündigt Vorstandsmitglied Luca de Meo an. Stolz sind die Ingolstädter unter anderem auf ihren neuen Audi TT, der seit wenigen Tagen auf allen großen Märkten verfügbar sei. Mit rund 19.100 Auslieferungen seit Jahresbeginn habe er die Position als weltweit beliebtester Premium-Sportwagen in seinem Segment zurückerobert, heißt es bei der Audi AG, die derzeit auch in Übersee Autos verkauft wie warme Semmeln: Mit 18.794 Einheiten waren es im August in den USA knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Bestseller waren dort vor allem die A3-Familie (+31,2 Prozent) und der Q5 (+34,4 Prozent). Zweistellige Wachstumsraten verzeichneten die Ingolstädter auch in Brasilien und Mexiko. Seit Januar dieses Jahres habe man bereits mehr als 175.000 Automobile (+13,0 Prozent) an Kunden in Amerika übergeben, teilte Audi am Donnerstag mit. BMW lieferte im selben Zeitraum in Süd- und Nordamerika insgesamt 321.375 BMW und MINI Fahrzeuge aus – ein Plus von 7,4 Prozent.