Ministerpräsident Markus Söder begutachtet während seines Besuchs eines landwirtschaftlichen Betriebs ein durch die Dürre beschädigtes Maisfeld. (Foto: Picture Alliance/Daniel Karmann/dpa)
Landwirtschaft

Bayern hilft seinen Bauern

Weil aufgrund der Trockenheit auf vielen Bauernhöfen das Tierfutter knapp wird, unterstützt der Freistaat die Landwirte jetzt finanziell. Auch bei weitergehende Ernteausfällen hat die Staatsregierung den Bauern Hilfen zugesagt.

Landwirte, die wegen der anhaltenden Dürre Futter zukaufen müssen, bekommen finanzielle Unterstützung vom Freistaat. Das hat das Kabinett am Mittwoch bei einer Sitzung im schwäbischen Ursberg beschlossen. „Überall dort, wo erhebliche Ertragseinbußen zu erwarten sind, wollen wir die Mehrkosten für Grundfutter zur Hälfte, maximal bis zu 50.000 Euro pro Betrieb, ausgleichen“, erklärte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nach der Sitzung. Eingereicht werden können Rechnungen mit Datum ab dem 1. August. Hintergrund ist, dass wegen Ernteausfällen infolge der Dürre auf vielen Bauernhöfen bereits das Futter für die Tiere knapp wird.

Wir lassen unsere Bauern in Notlagen nicht allein und helfen schnell und unbürokratisch.

Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident

„Die Auswirkungen des Klimawandels stellen unsere Landwirte vor große Herausforderungen“, begründete Ministerpräsident Markus Söder die Unterstützung. „Die Staatsregierung ist sich ihrer Verantwortung bewusst: Wir lassen unsere Bauern in Notlagen nicht allein und helfen schnell und unbürokratisch.“

Brachflächen zur Futternutzung

Um Engpässe beim Tierfutter zu vermeiden, lässt Bayern darüber hinaus ab sofort den Anbau von Zwischenfrüchten auf ökologischen Vorrangflächen ohne bürokratische Auflagen zu – auch, wenn die dafür notwendige Genehmigung des Bundes noch aussteht. „Die Zeit drängt, wir brauchen jetzt schnelle und praxisgerechte Lösungen für unsere Bauern und ihre Tiere“, so Ministerin Kaniber. Vor einigen Tagen hatte Bayern deshalb bereits landesweit Brachflächen zur Futternutzung freigegeben.

Auch bei weitergehenden Ernteausfällen will der Freistaat einspringen – wenn Klarheit herrscht, wo und wie der Bund hilft. „Der Bund muss unverzüglich darlegen, auf welche Art und in welcher Höhe es Bundesmittel bei Ernteausfällen geben wird“, forderte Kaniber.

Am Dienstag hatten Landwirtschaftsministerin Kaniber und Ministerpräsident Söder einen landwirtschaftlichen Betrieb im mittelfränkischen Leuzenberg besucht und sich ein Bild von der aktuellen Lage gemacht.