Die jüngere Generation hat meist kein Problem mit den Bankgeschäften im Internet. 55 Prozent der vom Bankenverband befragten 14- bis 24-Jährigen hielt aber ein "sicheres Onlinebanking" für sehr wichtig. 43 Prozent sehen die Präferenz in der Nähe der nächsten Filiale. Bild: Imago
Kostendruck

Bankfilialen-Sterben setzt sich fort

Wer bei seinen Bankgeschäften Wert auf persönliche Beratung legt, muss in Zukunft oft noch längere Wege in Kauf nehmen. Die Filialnetze der deutschen Geldinstitute werden nach Angaben des Deutschen Bankenverbandes empfindlich schrumpfen. Die Deutsche Bundesbank rät den Instituten sogar zum Abbau.

„Insgesamt ist die Zahl der Bankfilialen in Deutschland zwar schon seit einiger Zeit rückläufig, aber der Bankenmarkt in Deutschland ist weiterhin relativ dicht besetzt“, begründete Medienberichten zufolge Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret am Montag auf einer Veranstaltung in Düsseldorf die Empfehlung zum Filialabbau.

Renditen unterhalb des europäischen Durchschnitts

Die deutschen Geldhäuser haben es demnach doppelt schwer: Zum einen drücken die niedrigen Zinsen auf das Geschäft, zum anderen werden die Wettbewerbsbedingungen durch die globale Regulierung immer härter: „So befinden sich die Eigenkapital- und Gesamtkapitalrenditen der deutschen Banken wegen des intensiven Wettbewerbs in Deutschland unterhalb des europäischen Durchschnitts“, warnt Dombret.

Es muss also noch mehr gespart werden als ohnehin schon: Nach Angaben des Deutschen Bankenverbandes ging die Zahl der Bankfilialen von 1997 bis 2013 bereits von 63.000 auf 36.000 zurück. Und in den kommenden Jahren wird sich das Filialsterben unvermindert fortsetzen: Bei der Deutschen Bank zum Beispiel sollen die operativen Kosten bis 2020 um 3,5 Milliarden Euro sinken (der Bayernkurier berichtete). 200 der insgesamt 700 Filialen werden geschlossen, alle Geschäftsbereiche werden digitalisiert. Auch die HypoVereinsbank hatte bereits im November vergangenen Jahres angekündigt, ihre Filialen von 571 auf 271 einzudampfen.

Onlinebanking als Schlüssel für die Zukunft

Ihr Heil suchen die Geldhäuser im Internet, das Onlinebanking wird als „Schlüssel für die Zukunft“ gesehen. Bundesbankvorstand Dombret: „Hier wird der Wettbewerb der Zukunft ausgerichtet werden, und hier bieten sich erhebliche Chancen.“ Die meisten Deutschen Banken hätten dabei derzeit aber noch Nachholbedarf, mahnt der Experte und schlägt eine verbesserte Nutzung des individualisierten Online-Bankings vor.