Unternehmen wie der Autohersteller BMW stärken die Wirtschaft in Oberbayern. (Foto: Imago/imagebroker)
Oberbayern

Spitze in Europa

Innerhalb Europas zählt Oberbayern zu den wirschaftstärksten Regionen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Europäischen Statistikamtes. Die wirtschaftsschwächsten Gegenden der Gemeinschaft finden sich überwiegend in Osteuropa.

Oberbayern und vier weitere Regionen in Deutschland belegen vordere Plätze in einem jetzt veröffentlichten EU-Ranking der Gebiete mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf. In Hamburg, Oberbayern, Stuttgart, Darmstadt und Bremen lag der im Kaufkraftstandard KKS ausgedrückte Wert 2016 demnach mindestens 55 Prozent über dem EU-Durchschnitt, wie aus Zahlen des Europäischen Statistikamts in Luxemburg hervorgeht.

Die Bundesrepublik liegt mit einer Gesamtleistung von 124 Prozent ebenfalls über dem EU-Durchschnitt. Bayern übertrifft mit 143 Prozent diesen Wert noch einmal deutlich. Unter dem EU-Durchschnitt sind dagegen die Werte der ostdeutschen Flächenländer.

London liegt an der Spitze

An der Spitze der EU-Liste steht die Region Inner London-West. Hier erreicht das BIP 611 Prozent des EU-Durchschnitts. Danach folgen das Großherzogtum Luxemburg (257 Prozent), die Region Southern & Eastern in Irland (217 Prozent), Brüssel in Belgien und Hamburg (jeweils 200 Prozent).

Oberbayern steht auf Platz 8 (177 Prozent). Weitere Spitzenplätze belegen Stuttgart auf 13, gefolgt von Darmstadt auf Platz 14 und Bremen auf 16. Schlusslichter sind Severozapaden im Norden Bulgariens sowie das französische Überseedepartement Mayotte. Hier werden lediglich 29 beziehungsweise 33 Prozent des durchschnittlichen EU-BIPS erzielt. Von den 21 Regionen mit einem BIP pro Kopf von weniger als 50 Prozent des EU-Durchschnitts liegen je fünf in Bulgarien und Polen, vier in Ungarn sowie je drei in Rumänien und Griechenland.

Ungleiche Verteilung der Wertschöpfung

Das Ranking zeigt zudem, wie sehr sich die Wirtschaftsleistung auch innerhalb der Länder unterscheidet. So konzentriert sich die ökonomische Kraft in Großbritannien nahezu vollständig auf die Hauptstadt London. Ähnlich ist das Bild in Frankreich, wo nur der Ballungsraum Paris mit 175 Prozent eine Top-Platzierung erreicht. Der überwiegende Teil des Landes bleibt unterhalb des EU-Durchschnitts. Kein anderes europäisches Land stellt so viele Spitzenregionen wie Deutschland und weist damit eine ähnlich gleichmäßige Verteilung der Wirtschaftskraft auf.

Pendler stärken die Wirtschaft

Die Statistiker wiesen in ihrer Untersuchung darauf hin, dass Pendler die Wirtschaftsleistung beeinflussen. Es sei in Regionen, in die viele Pendler strömten, höher als in jenen, aus denen die Pendler kommen. Zudem sei das Bruttoinlandsprodukt keine Messgröße für das Einkommen, das privaten Haushalten einer Region letztlich zur Verfügung steht.

Für das Ranking vergleichen die Statistiker den Kaufkraftstandard KKS – eine Kunstwährung, bei der Unterschiede zwischen nationalen Preisniveaus herausgerechnet werden.