Konrad Körner. (Bild: CSU)
Europawahl

Europa an der Spitze

Gastbeitrag Die Europaliste der CSU besteht aus 62 Kandidaten. Auf Platz 11 hinter Spitzenkandidat Manfred Weber kandidiert Konrad Körner. Was hat Europa erreicht? Was sind seine Ziele im Europaparlament? Ein Gastbeitrag aus dem BAYERNKURIER-Magazin.

Dass in den letzten Jahren von der Zielsetzung „Meinen Kindern soll es später einmal besser gehen als mir“ bei vielen nur noch ein „Ihnen soll es zumindest nicht schlechter gehen als mir“ geblieben ist, das treibt mich um. Ich befürchte, dass sich darin nicht nur der Wohlstand und der Erfolg der letzten Jahrzehnte zeigt, sondern damit auch ein wenig die Ambition und der Wille verloren geht, als Kontinent weiterhin an der Spitze zu stehen.

Wird Europa abgehängt?

Dass Staaten auf anderen Kontinenten zurzeit mit viel höheren Geschwindigkeiten voranschreiten, ist nicht zu unterschätzen. Gerade einwohnerreiche Länder wie China und Indien drohen Europa in naher Zukunft in Sachen Digitalisierung den Rang abzulaufen. Als ich 2018 als JU-Bezirksvorsitzender das Baltikum besuchen durfte, war ich besonders von den Esten beeindruckt, deren digitale Standards Vorbild für die Europäische Union sein sollten. Gleichermaßen sollten neue Technologien auch für ein schützendes Europa genutzt werden, in dem die Sicherheitsbehörden enger kooperieren.

Wir brauchen den digitalen Airbus-Moment.

Konrad Körner

Verbesserungsbedarf sehe ich bei den europäischen Wettbewerbsregeln. Die geplatzte Siemens-Alstom-Fusion zeigt ein gravierendes Problem der EU auf. Darum braucht es Reformen, um auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren – auch im Telekommunikationsbereich, für den ich auf mehr Global Player aus Europa setze. Unsere Datenschutzstandards sind höher, allerdings ist auf anderen Kontinenten das Netz deutlich besser. Wir brauchen den digitalen Airbus-Moment.

Keine deutschen Moralapostel

Mit unseren europäischen Partnern möchte ich das erfolgreiche Friedensprojekt weiterführen und setze statt auf Konfrontation auf Dialog, an dem auch osteuropäische Staaten teilhaben sollen.

Die europäische Wertebasis ist dabei nicht verhandelbar. Wenn jedoch Führungsverantwortung mit Auftreten als Moralapostel verwechselt wird, tragen wir genauso zur Spaltung bei wie diejenigen, die dieses Europa zerstören möchten.

Konrad Körner

Platz 11 der CSU-Liste, 27 Jahre, Diplom-Jurist, Mittelfranken