Die meisten Deutschen sind mit ihren Finanzen zufrieden. Aber viele sorgen nicht für das Alter vor. (Foto: Imago/STPP)
Finanzen

Die meisten sind zufrieden

Beim Blick auf die Finanzen bewerten 59 Prozent der Menschen im Freistaat ihre Situation als gut. Auch bundesweit ist ein Großteil der Bürger zufrieden. Sorge bereitet den Menschen allerdings das niedrige Zinsniveau und die finanzielle Lage im Alter.

Die Deutschen sind mit ihrer finanziellen Situation mehrheitlich zufrieden. 59 Prozent bewerten die eigene Lage mit „gut“ oder „sehr gut“, so das Ergebnis des „Vermögensbarometers“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Das ist der höchste Wert, den der Verband seit Beginn der Finanzkrise 2007 gemessen hat. Damals gaben 47 Prozent diese Antwort.

In Bayern bewerten ebenfalls 59 Prozent der Menschen die eigene Finanzsituation positiv. Als schlecht bezeichnen nur 8 Prozent der Menschen im Freistaat ihre Lage. Bundesweit sind es 9 Prozent.

Die Zinsen sollen steigen

Allerdings betrachten viele Bundesbürger die aktuelle Entwicklung im Hinblick auf ihre Ersparnisse mit Sorge. 75 Prozent sagen dies. Vor allem die Niedrigzinspolitik der EZB bewerten sie kritisch. 53 Prozent derer, die sich Sorgen machen, nennen das niedrige Zinsniveau als wichtigsten Grund. Auf die Frage, wie wichtig es sei, dass die Zinsen wieder steigen, antworteten 64 Prozent der Befragten mit „wichtig“ oder „sehr wichtig“. „Es ist jetzt wirklich an der Zeit, dass diese Sorge von den Notenbankern gehört und entsprechend gehandelt wird“, kommentiert Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon dieses Ergebnis.

Mit Sorgen blicken auch viele Deutsche auf das Alter. 54 Prozent gehen davon aus, dass sie dann ihren Lebensstandard reduzieren müssen. 41 Prozent erwarten, dass sie länger als geplant arbeiten müssen. Und 12 Prozent fürchten, dass ihnen Altersarmut drohen könnte.

Viele können nichts zurücklegen

Trotz der allgemein guten wirtschaftlichen Lage sparen 23 Prozent der Bundesbürger nicht für das Alter, 13 Prozent weil sie sich finanziell dazu nicht in der Lage sehen. Es sind vor allem Menschen mit geringem Einkommen, die kein Geld für die Altersvorsorge zurücklegen: In der Gruppe mit einem Netto-Einkommen von weniger als 1.000 Euro pro Monat sorgen 47 Prozent nicht für später vor. In der nächst höheren Einkommensgruppe zwischen 1.000 und 1.500 Euro monatlich sind es 40 Prozent.

Mehr Bayern sparen fürs Alter

In Bayern ist die Quote derer, die nicht für das Alter vorsorgen, mit 14 Prozent deutlich niedriger als im Bundeschnitt. 82 Prozent der Menschen im Freistaat legen Geld für später zurück. Bayerns Sparkassenpräsident Ulrich Netzer äußerte sich erfreut über diese Zahlen. Es sei positiv, dass offenbar mehr Bürger im Freistaat den Wert des Sparens erkennen würden. Im vergangenen Jahr hätten noch knapp 30 Prozent der Bayern erklärt, dass sie nicht sparen konnten oder wollten.

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die aber aus meiner Sicht vom Staat mit einem klaren Signal zu Gunsten der Vorsorge vorangetrieben werden muss“, so Netzer. Das bedeute: „Reform des Vermögensbildungsgesetzes, damit mehr Menschen in den Genuss einer Sparförderung kommen. Die Einkommensgrenzen und Anlagehöchstbeträge sind auf dem Stand von 1998. Sie müssen, gemeinsam mit den Fördersätzen, endlich an die aktuelle Preis- und Einkommensentwicklung angepasst werden.“