Aufschwung dank Ausfuhren
Produkte "Made in Germany" sind weiterhin weltweit gefragt. Die Ausfuhren und der Konsum im Inland treiben die Wirtschaft in Deutschland. Experten bewerten die Wachstumsaussichten für dieses und das kommende Jahr äußerst positiv.
Konjunktur

Aufschwung dank Ausfuhren

Produkte "Made in Germany" sind weiterhin weltweit gefragt. Die Ausfuhren und der Konsum im Inland treiben die Wirtschaft in Deutschland. Experten bewerten die Wachstumsaussichten für dieses und das kommende Jahr äußerst positiv.

Der deutsche Export läuft auf Hochtouren. Angetrieben von der Erholung der Weltkonjunktur lieferten deutsche Unternehmen Waren im Gesamtwert von 638,4 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 6,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Die Einfuhren legten um 9,2 Prozent auf 516,0 Milliarden Euro zu.

Das Wachstum nimmt zu

Nach einem starken Mai verlangsamte sich das Tempo im Juni allerdings. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,7 Prozent auf 107,2 Milliarden Euro. Im Mai hatten die Unternehmen noch 14,1 Prozent mehr ausgeführt. Bei den Einfuhren gab es im Juni ein Plus von 3,6 Prozent auf 84,9 Milliarden Euro.

Die Zahl der Arbeitsplätze wächst und wächst, das hilft auch dem Konsum.

Timo Wollmershäuser, Ifo-Institut

Der starke Export treibt auch die Wirtschaft im Inland an. Nach einer Prognose des Münchner Ifo-Instituts fiel das Wachstum im zweiten Quartal so kräftig aus wie seit Ende 2014 nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dem Ifo-Institut zufolge um etwa 0,8 Prozent zulegen und damit stärker als zu Jahresbeginn mit 0,6 Prozent.

Europa kauft in Deutschland

„Viele Indikatoren deuten auf ein wirklich starkes zweites Quartal“, sagt der Leiter der Ifo-Konjunkturforschung, Timo Wollmershäuser. So kämen aus der Euro-Zone viele Bestellungen für die deutsche Wirtschaft. „Die Zahl der Arbeitsplätze wächst und wächst, das hilft auch dem Konsum. Und noch sind Ölpreise und Euro-Kurs relativ niedrig.“

Vor kurzem hatte auch der Internationalen Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland angehoben. Der IWF traut Deutschland in diesem Jahr eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent und 2018 um weitere 1,6 Prozent zu. Das sind 0,2 und 0,1 Prozentpunkte mehr als in der letzten Prognose im April angenommen. Die zunehmende Beschäftigung, etwas höhere Staatsausgaben und die anhaltend lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank dürften die heimische Nachfrage stützen.

Industrie als stabile Stütze

Ähnlich positiv fällt auch die Einschätzung der Deutschen Bundesbank aus. Neben dem starken privaten Konsum sehen die Experten auch zunehmend die Industrie als eine solide Stütze des Aufschwungs. „Die kraftvolle Industriekonjunktur entwickelt sich immer mehr zu einem Hauptmotor der gesamtwirtschaftlichen Expansion“, heißt es im jüngsten Monatsbericht der Notenbank.

Beim weltweiten Wirtschaftswachstum bleibt der IWF bei seiner Annahme, dass das Wachstum um 3,5 Prozent in diesem und um 3,6 Prozent im nächsten Jahr zulegt.