Das Wasserkraftwerk-Isar-1 ist eines der Beispiele für die Erzeugung von Ökostrom in München. Foto: SWM
Erneuerbare Energien

München ist Weltmeister

Seit Mai 2015 produzieren die Stadtwerke München (SWM) so viel Ökostrom in eigenen Anlagen, wie alle Privathaushalte, U-Bahn und Tram in München verbrauchen. Bis 2025 wird die Landeshauptstadt weltweit die erste Millionenstadt sein, die so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, wie ganz München verbraucht, also z. B. auch Industrie und Gewerbe.

Im Alten Rathaus in München ist das erste große Klimaschutzziel gefeiert worden: Seit Mai 2015 speisen die Anlagen der Stadtwerke so viel Ökostrom ins Netz ein, wie alle Münchner Privathaushalte und die elektrischen Verkehrsmittel der MVG verbrauchen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu „100 Prozent Ökostrom für München“.

Bürgermeister Josef Schmid (CSU), gleichzeitig Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft, sagte beim Festakt: „Es freut mich und macht mich zugleich stolz, dass unsere Stadtwerke ihr erstes großes Klimaschutzziel erreicht haben. Der ökologische Umbau unserer Energieversorgung ist damit einen entscheidenden Schritt weiter. München hat sich längst auf den Weg ins post-fossile Zeitalter gemacht, ein Weg, den wir weiter verfolgen wollen. Es ist wichtig und richtig, die fossilen Brennstoffe zu verlassen, bevor sie uns verlassen. Die regenerative Energie ist die intelligente Antwort auf die Herausforderung des Klimawandels. Die heutigen Mehrkosten für die Investitionen in regenerative Energien sind morgen gesicherte Energieversorgung, vermiedene Umweltschäden und preiswerte Energie.“

 Regenerative Energie für München

Von Anfang an haben die SWM ausschließlich auf wirtschaftliche Projekte gesetzt, die sich selbst tragen. Neben Wasser, Geothermie, Sonne und Biomasse spielt die Windkraft die zentrale Rolle in der SWM Strategie. Sie ist die kosteneffizienteste unter den erneuerbaren Energien.

Klaren Vorrang haben für die SWM Projekte in München und der Region. Hier betreiben die SWM derzeit 21 Solaranlagen – darunter eine Solarthermieanlage -, an einer weiteren sind sie beteiligt. Zum Portfolio gehören darüber hinaus 13 Wasserkraftanlagen, eine Biogas- und eine Biogasaufbereitungsanlage, zwei Geothermieanlagen und eine Windkraftanlage. Weitere Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen sind in der Planung.

Die SWM können in München und Region nicht so viel erneuerbaren Strom erzeugen, wie die Millionenstadt benötigt. Das regionale Potenzial ist begrenzt. Deshalb engagieren sie sich auch in Deutschland und in Europa. Innerhalb Europas wählen und nutzen sie die energetisch und wirtschaftlich am besten geeigneten Standorte zum Bau von Anlagen für regenerative Energieerzeugung. Diese Potenziale sichern die SWM für Münchens Energiezukunft. Bereits im Jahr 2008 wurde die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien mit einem Budget von rund neun Milliarden Euro gestartet.

 SWM Ökostrom im „Euro-Netz“

Eingespeist wird der Strom dort, wo er produziert wird, u.a. um Verluste in den Leitungen durch lange Transportwege zu vermeiden. Das europäische Strom-Verbundnetz ist mit einem riesigen See zu vergleichen. Jeder, der Strom erzeugt, speist in diesen „Strom-See“ ein; jeder, der Strom verbraucht, entnimmt etwas.

Jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde macht den europäischen See sauberer. Die Beteiligungen an klimafreundlichen Energiegewinnungsanlagen außerhalb Münchens sind also sinnvoll. Denn ihr Umwelteffekt kommt auch den Münchnerinnen und Münchnern zu gute.