In den Wilden Westen verschlägt es die Besucher von "Pullman City". Die Westernstadt in der Marktgemeinde Eging am See feierte im vergangenen Jahr einen Besucherrekord. Bild: pullmancity
Pullman City

Wilder Westen im Wilden Osten

Einst kreiste der Pleitegeier über der Westernstadt, heute ist „Pullman City“ ein Besuchermagnet und die Attraktion schlechthin in der Region. Der Erlebnispark im ostbayerischen Eging am See konnte dank vieler neuer Angebote im vergangenen Jahr seinen Umsatz verdoppeln. Über den Besucherstrom freuen sich freilich auch Ge-meinde und Landkreis.

Im Dezember 2010 sah es düster aus für die Cowboys und Indianer in Ostbayern: Der miserable Sommer hatte „Pullman City“ gehörig das Geschäft verhagelt, der Westernstadt fehlten 20.000 Besucher. Der Geschäftsführung blieb nur der bittere Weg zum Amtsgericht, um die Insolvenz des Freizeitparks anzumelden. Doch der Eginger Bürgermeister Walter Bauer versicherte schon damals: „Es wird auf jeden Fall weitergehen, es stehen bereits Personen in zweiter Reihe, die als Betreiber weitermachen.“

Neue Eigentümer investieren fünf Millionen Euro

Die Personen heißen Claus Six (50), Ernst Grünberger (46), Alois Kronawitter (50), Petra Schiermeier (47), Marion Wilhelm (45) und Franz Ebner. Sie übernahmen Anfang 2011 die 1997 gegründete Westernstadt, die in den Dornröschenschlaf zu fallen drohte. Bis heute investierten die sechs neuen Eigentümer nach Angaben des Pressedienstes obx rund fünf Millionen Euro in neue Attraktionen und in die Optimierung der Infrastruktur. So gibt es jetzt für die Kleinen unter anderem den Abenteuerspielplatz „Little Pullman“ und ein großes Ferienprogramm in der Wild-West-Stadt. Zuletzt kam noch ein Streichelzoo dazu.

Gewaltfreies Showprogramm

Das Herzstück des Parks ist der sogenannte Authentikbereich, in dem originalgetreu nachgebaute Holzhütten auf die Besucher warten, um bei ihnen die Leidenschaft für die Geschichte Amerikas zu wecken. Frauen, Männer und Kinder nehmen die Identität aus der Zeit zwischen 1740 und 1880 an – mit Kleidung, Schmuck, Handwerk und allem anderen, was dazugehört. Vom Frühjahr bis in den Spätherbst wird den Gästen zudem ein gewaltfreies Showprogramm mit Cowboys, Indianern, freilaufenden Bisons, Trickreitern, Messer- und Lassowerfern, Pferde-Trainern und Zauberern geboten. Im Winter wird zu einem deutsch-amerikanischen Weihnachtsmarkt eingeladen. Natürlich gibt es in der Westernstadt einen Saloon, und übernachtet werden kann im „Pullman Ferienpark“ auch: je nach Geschmack im noblen „Palace Hotel“ an der Mainstreet, in Blockhütten und Lodges mit Lagerfeuerstellen oder auch in Indianer-Tipis. Zusammen mit dem angeschlossenen Campingplatz bietet der Park so gut 1000 Übernachtungsmöglichkeiten.

Besucherzahl auf 350.000 gestiegen

Das Konzept geht auf: Die Besucherzahlen stiegen zuletzt von jährlich 200.000 auf 350.000, und auch die Übernachtungen erreichten mit 50.000 einen neuen Rekordwert. So ist der Park auch für die Gemeinde Eging ein Segen. Er bietet mit 99 Vollzeit- und 44 Teilzeitkräften sowie 244 Minijobbern nicht nur viele Arbeitsplätze, er kurbelt auch den Tourismus in dem Luftkurort an. Die Marktgemeinde mit ihren 4000 Einwohnern im Landkreis Passau hat auch selbst einiges zu bieten; unter anderem eine Sonnentherme mit Sauna und Wellnessbereich, den Eginger See mit Badewiese, Sandstrand, Kinder-Granit-Badelandschaft und Rundwanderweg sowie einen „Garten der Sinne“ und einen Bewegungspark. Vom Ort aus bieten sich Ausflüge in die Donaustädte Passau, Vilshofen und Deggendorf an, und der Bayerische Wald lockt mit dem Baumwipfelpfad in Neuschönau und dem Nationalpark.

Angebote und Preise:

Über alle seine Angebote, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und die verschiedenen Events – darunter Country Music Award 2016, Harleytreffen und Rockabilly Convention 2016 –  informiert der Freizeitpark im Internet unter www.pullmancity.de

(obx/jvr)