Der langjährige Bayerische Kultusminister Hans Maier wird 85. (Bild:imago/teutopress)
Hans Maier wird 85

Querkopf und Vordenker

Hans Maier war viele Jahre Bayerischer Kultusminister und Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. In all seinen Ämtern hat sich der CSU-Politiker seinen ganz eigenen Kopf bewahrt. Auch heute hat er seine persönliche Sicht auf die Dinge - auch wenn diese nicht immer mit der seiner Partei übereinstimmt. Jetzt feiert Hans Maier seinen 85. Geburtstag.

Den Widerspruch hat Hans Maier noch nie gescheut – und er tut es bis heute nicht. Auch kurz vor seinem 85. Geburtstag wählt der langjährige bayerische Kultusminister und Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken deutliche Worte – auch wenn es diesmal gegen seine eigene Partei, die CSU, geht. Er wünsche sich, dass Horst Seehofer die „Attacken“ auf Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Asylfrage einstelle, sagte Maier der Nachrichtenagentur dpa in einem Interview.

An diesem Samstag feiert Maier seinen 85. Geburtstag. Von 1970 an war Maier zuerst acht Jahre lang unter Alfons Goppel bayerischer Kultusminister, dann weitere acht Jahre unter Franz Josef Strauß. In seiner Amtszeit reformierte er eine ganze Reihe wichtiger Gesetze. Doch als Ministerpräsident Strauß das Ministerium 1986 in Wissenschaft und Unterricht aufteilte, trat Maier zurück – und widmete sich wieder der Wissenschaft. Die Entscheidung bereut Maier bis heute nicht: „Alles hat seine Zeit.“

Konflikte scheute Maier nicht

Vor seiner politischen Karriere hatte Maier Geschichte, Romanistik, Germanistik und Philosophie in Freiburg und München studiert. Er promovierte zum Thema „Revolution und Kirche“, 1962 wurde er Politik-Professor an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Nach seiner Ministerzeit kehrte er auch dorthin zurück, als Professor für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie.

Von 1976 bis 1988 war Maier überdies Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Den Konflikt mit der Kirche scheute er auch später nicht: Maier setzte sich sehr für die Konfliktberatung schwangerer Frauen durch den Verein „Donum Vita“ ein.

Die Liste von Maiers Ämtern, Auszeichnungen und Ehrungen ist lang – getoppt wird diese allenfalls von der seiner Veröffentlichungen, seiner Bücher und Aufsätze. Und damit ist auch mit 85 keineswegs Schluss. Im kommenden Jahr soll wieder ein neues Werk erscheinen.