Gemeinsam für eine Verbesserung der Gründerkultur in Bayern: (v.l.:) Andreas Scheuer, Isabell Welpe, Ulrike Hinrichs. (Bild: CSU)
CSU-Gründerbeirat

Starthilfe für Start-ups

Bayernland – Gründerland? Diese Kombination soll in Zukunft verstärkt gelten. Aus diesem Grund hat die CSU unter Federführung von Generalsekretär Andreas Scheuer einen Gründerbeirat ins Leben gerufen.

„Mit dem Gründerbeirat ‚Neue Gründer Bayern‘ wollen wir daran arbeiten, ein bestmögliches Umfeld für Unternehmensgründungen in Bayern zu schaffen“, sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bei der ersten Sitzung des neuen Gremiums. Er selbst hatte das Gremium „Neue Gründer Bayern“ einberufen, das die CSU künftig bei der Entwicklung bestmöglicher Bedingungen für Unternehmensgründungen am Standort Bayern berät.

Die bayerische Staatsregierung habe im vergangenen Jahr bereits deutlich gemacht, dass ihr die Förderung von jungen und innovativen Unternehmen ein elementares Anliegen sei, erklärte Scheuer unter anderem mit Blick auf die Einrichtung des Wachstumsfonds Bayern. „Allerdings sind die Entwicklungen der Start-up-Branche von einer solchen Dynamik geprägt, dass wir auch als Partei auf den kontinuierlichen Dialog mit erfolgreichen Start-ups, Kapitalgebern, der Forschung und Netzwerkpartnern der Branche angewiesen sind“, betonte Scheuer bei der konstituierenden Sitzung. Scheuer verspricht sich von dem Gründerbeirat daher vor allem die Möglichkeit des Rückgriffs auf ein Netzwerk, das als Ideenlabor beziehungsweise -schmiede Impulse für konkrete Maßnahmen entwickle und der Politik liefere. Dies soll der Politik helfen, ein optimales Klima für Start-ups und ihre Partner in Bayern zu schaffen. Mit Risikokapitalgebern, Vertretern von Investmentgesellschaften und Fachleuten aus der Wissenschaft hat der Beirat gleichzeitig solche Partner aus der Gründerpraxis mit an Bord.

Experten und Praktiker als Ratgeber

Geleitet wird das Gremium von Professor Isabell Welpe, Lehrstuhlinhaberin für Strategie und Organisation an der Technischen Universität München (TUM). Welpe sieht in der gezielten Förderung des Gründertums einen wichtigen Auftrag der Gesellschaft, der dieser umgekehrt gleichzeitig zugute komme: „Junge, wachstumsstarke Unternehmen leisten einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung einer Volkswirtschaft“, so Welpe, die als Beispiel für den gesellschaftlichen Mehrwert dieser Unternehmen anführt: „Etwa indem sie soziale und technologische Innovationen auf den Weg bringen und damit einerseits die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit eines Landes stärken und neue Arbeitsplätze schaffen und andererseits die Grundlagen für Zukunftsfähigkeit von Gesellschaften und Wirtschaften schaffen.“ Dafür müsse aber gleichzeitig beziehungsweise als Voraussetzung gelten: „Allerdings können Start-ups aufgrund der begrenzten eigenen Ressourcen ihr Innovationspotenzial nur dann voll ausschöpfen, wenn die Rahmenbedingungen am Standort stimmen“, so die Münchner Wissenschaftlerin.

Theoretische wie praktische Unterstützung erhält sie bei ihrer Meinung von Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) und ebenfalls Mitglied des Gründerbeirats: „Wir begrüßen die bayerische Initiative zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Start-ups. Deutschland verfügt im europäischen und internationalen Vergleich über wenig Wagniskapital und wir freuen uns, dass auch die Frage nach der Finanzierung von jungen Unternehmen im Fokus der Arbeit stehen wird“, so Hinrichs. „Bayern bietet als Industrie- und Wissenschaftsstandort in unseren Augen den idealen Nährboden für technologieorientierte Unternehmensgründungen, die erstklassige Produkte und innovative Geschäftsmodelle kreieren“, so Hinrichs weiter. Dennoch seien die Möglichkeiten, insbesondere für reifere Jungunternehmen, die größere Investitionsrunden realisieren müssen, hierzulande noch erheblich eingeschränkt: „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ „Der Gründerbeirat kann helfen, praxistaugliche Handlungsempfehlungen zur Stärkung des Gründerstandortes Bayern aufzuzeigen“, fasste Hinrichs die Motivation des 25 Mitglieder großen Gremiums zusammen.